Werkstattgespräch

ELISABETH EDL UND WOLFGANG MATZ

Datum:
Dienstag, 20. März 2012 – 20:00
Eintritt:
5,- Euro

Elisabeth Edl hat mit außergewöhnlichem Erfolg die beiden großen Romane von Stendhal „Rot und Schwarz“ und „Die Kartause von Parma“ übersetzt. Nun hat sie sich an eine Neuübersetzung von Gustave Flauberts „Madame Bovary“ gewagt, an jenes Buch, das Flaubert einen Prozess wegen „Unmoral“ eintrug, zugleich aber sofort seinen Ruhm gewann als der vollkommenste Roman der Geschichte. Legendär ist der Autor Flaubert, der jahrelang jeden Satz über die nächtliche Seine brüllte, bis er endlich perfekt war. Elisabeth Edl und der Lektor Wolfgang Matz erzählen in einem Werkstattgespräch, wie man große Romane in der Neuübersetzung nacherschafft und was die Unterschiede sind zwischen zwei gleichgroßen Autoren der Weltliteratur.

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Elisabeth Edl, 1956 geboren, lehrte von 1983 bis 1995 Germanistik in Poitiers (Frankreich). Für ihre Übersetzungen französischer Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts wurde sie u.a. mit dem Paul Celan?Preis, dem Petrarca?Preis, dem Hieronymus?Ring, dem Johann Heinrich Voß?Preis, dem Österreichischen Staatspreis und dem Zuger Anerkennungspreis ausgezeichnet. 2009 wurde sie zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt und zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres der Republik Frankreich ernannt.

Wolfgang Matz, geboren 1955, arbeitet als Lektor beim Carl Hanser Verlag in München. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zur deutschen und französischen Literatur. Als Übersetzer französischer Prosa und Lyrik erhielt er den Paul Celan-Preis, den Petrarca-Preis und den Werkbeitrag der Pro Helvetia.

Frank-Olaf Radtke: Kulturen sprechen nicht. Die Politik grenzüberschreitender Dialoge

FRANK-OLAF RADTKE IM GESPRÄCH MIT DANIEL COHN-BENDIT

Datum:
Donnerstag, 1. März 2012 – 20:00
Eintritt:
frei
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Können „Dialoge zwischen den Kulturen“ Ausgrenzung verhindern und Integration fördern?
Das fragt Frank-Olaf Radtke vor dem Hintergrund zahlloser Dialogforen, die auf internationaler, europäischer aber auch auf nationaler und lokaler Ebene eingerichtet worden sind. Radtke hält diese Praxis für entpolitisierend.
Er stellt fest, dass Kulturen weder sprechen noch handeln. Die Rede vom interkulturellen Dialog kaschiert Differenz, wo es darum ginge, Interessengegensätze zu thematisieren, anzuerkennen und nach Kompromissen zu suchen. Der Autor fordert Disput statt Dialog. Er plädiert für den öffentlich auszutragenden Streit über Differenzen und konkrete gesellschaftliche Probleme.

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Frank-Olaf Radtke war bis Anfang 2011 Professor für Erziehungswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er war u.a. Mitglied im Rat für Migration, einem bundesweiten Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Politik in Fragen von Migration und Integration öffentlich kritisch begleitet haben, und hat zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich Erziehung, Gesellschaft und Politik vorgelegt.

Daniel Cohn-Bendit, Publizist und Politiker, LES VERTS, MdEP, ist Ko-Vorsitzender der Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz im Europäischen Parlament. Er war in Frankfurt der erste Leiter des neugeschaffenen „Amtes für multikulturelle Angelegenheiten“.

Frank-Olaf Radtke
Kulturen sprechen nicht. Die Politik grenzüberschreitender Dialoge
Hamburger Edition, 2011
12,- Euro

Machen wir Frieden oder haben wir Krieg? Auf UN-Mission in Afghanistan

EIN GESPRÄCH MIT TOM KOENIGS

MODERATION: MANFRED SAPPER

Datum:
Montag, 13. Februar 2012 – 20:00
Eintritt:
frei
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Tom Koenigs kennt die Verhältnisse am Hindukusch aus nächster Nähe. 2006/2007 leitete er die zivile Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan. Er diskutierte mit dem afghanischen Präsidenten, traf den König, den obersten Richter und die verschiedenen Gouverneure in den Verwaltungsdistrikten, viele von ihnen ehemalige Warlords.
Sein Buch über die UN-Mission in Afghanistan liefert konkrete Argumente zu den Debatten über Krieg und Frieden. Dabei geht es um die Zukunft des internationalen Engagements in Afghanistan. Was soll nach zehn Jahren Einsatz am Hindukusch passieren? Führt die westliche Einmischung in Afghanistan zu Wiederaufbau und Befriedung oder scheitert sie?
Koenigs ist heute Bundestagsabgeordneter der Grünen und Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag.

Tom Koenigs, 1944 geboren, studierte in Berlin. Er war Arbeiter und politischer Aktivist, Buchhändler und Übersetzer. Seit 1983 ist er Mitglied der Grünen und bekleidete verschiedene politische Ämter: Dezernent für Umwelt und Stadtkämmerer in Frankfurt am Main, stellvertretender Sondergesandter der UN im Kosovo, Leiter der UN-Mission in Guatemala, Menschenrechtsbeauftragter im Auswärtigen Amt, Leiter der zivilen UN-Mission in Afghanistan.
Manfred Sapper, 1962 in Kassel geboren, studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie in Frankfurt am Main, Siena und Moskau. Er promovierte über »Die Auswirkungen des Afghanistankriegs auf die Sowjetgesellschaft« und unterrichtete Internationale Beziehungen und osteuropäische Zeitgeschichte an der Universität Mannheim. Seit 2002 ist er Chefredakteur der Monatszeitschrift »Osteuropa«.

Tom Koenigs
Machen wir Frieden oder haben wir Krieg?
Auf UN-Mission in Afghanistan
Wagenbach Verlag,  2011
19,90 €

Ann Cotten – Kommunismus als Werkphase

VORTRAG UND DISKUSSION

MODERATION: MALTE KLEINJUNG

Datum:
Freitag, 27. Januar 2012 – 20:00
Eintritt:
frei
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In letzter Zeit ist die ernsthafte Beschäftigung mit dem Kommunismus bzw. den Marxschen Analysen der Ökonomie wieder aktuell geworden, wie etwa ein Auftritt Slavoj Žižeks im Frankfurter Literaturhaus erst kürzlich anschaulich machte. Das legt einen Blick zurück nahe, zum Beispiel auf die sogenannten „Poet Critics“, eine Gruppe junger englischer Dichter um W.H. Auden, zu der u.a. Stephen SpenderLouis Mac NeiceCecil Day Lewis und Charles Madge gehörten. Sie begeisterten sich in den 30er Jahren für den Kommunismus und stellten ihr Schreiben in seinen Dienst.
Die Lyrikerin Ann Cotten hat sich damit beschäftigt und stellt eine Auswahl von Texten aus diesem Kreis vor, die sie übersetzt und kommentiert. Für die Gruppe um Auden war Dandytum und Volksdichtertum kein Widerspruch. Dass das nicht ohne Konflikte geschah, lässt sich leicht ausmalen. Anhand der von ihr gesammelten Texte wird Ann Cotten solche Konfliktlinien zu konturieren versuchen, aber auch die Schönheit und das ästhetische Niveau dieser Texte in Erinnerung rufen.
Was waren die Gründe für den Entschluss, sich als Dichter der kommunistischen Sache zu verschreiben? Welche Erfahrungen führten zu Desillusionierung und Abkehr? Und wo finden sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu den jungen deutschsprachigen LyrikerInnen der Gegenwart?
Darüber will Ann Cotten im Anschluss an den Vortrag mit dem Publikum diskutieren.

Ann Cotten, die sich zu den mit dem Kommunismus sympathisierenden Ästheten rechnet, wurde 1982 in Iowa geboren und wuchs in Wien auf. Seit 2006 lebt sie als Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin. Zuletzt sind von ihr erschienen: Florida-Räume, Suhrkamp (2010) und Helm aus Phlox, Merve (2011).

Mit freundlicher Unterstützung des „Instituts für deutsche Literatur und ihre Didaktik“ der Goethe-Universität Frankfurt

Unsere Lieblingsbücher und ein Satz dazu …

… mehr zu den Büchern erfahren Sie durch einen *Klick* auf das Cover, Sie landen dann auf unserer Website www.kommbuch.com.
 
 Belletristik / Sachbuch:
 
Olivier Adam:
Gegenwinde

Roman
Aus dem Französischen von Andrea Spingle
 
Klett-Cotta Verlag
 
"Ein Jahr nach dem spurlosen Verschwinden seiner Frau Sarah erträgt es Paul nicht länger, in Paris zu leben. Mit seinem neunjährigen Sohn und seiner fünfjährigen Tochter zieht er in seine Heimatstadt an die bretonische Küste, in der vagen Hoffnung, dort die Scherben des Familienlebens wieder zusammenfügen, seine Kindern dem unerträglichen Schmerz zu entreißen und von neuem im Leben Fuß fassen zu können. (…) Der Versuch eines Neuanfangs zwischen Hoffnung und Verzweiflung, gespiegelt und metaphorisch tief durchdrungen von eindrücklichen Naturbeobachtungen." CG
 
 
Zsuzsa Bánk:
Die hellen Tage
Roman
 
S. Fischer Verlag
 
 "… Es wäre noch viel zu sagen über die Meisterschaft, mit der Bánk ihre Geschichte aufgebaut hat, die vielen literarischen Kunstgriffe, die Sprache … Aber besser ist es, eins der wohl ungewöhnlichsten und schönsten Bücher dieses Jahres einfach selbst zu lesen" IH
 
 
 
  
 
Michael Kumpfmüller:
Die Herrlichkeit des Lebens
Roman
 
Kiepenheuer & Witsch
 
"… Dieses letzte Jahr im Leben Kafkas – der im Buch immer nur „der Doktor“ genannt wird – erzählt Michael Kumpfmüller in „Die Herrlichkeit des Lebens“, und er schreibt einen Roman, keine Biographie. Der Autor kennt sich in den Texten, Briefen und Tagebüchern Kafkas aus, geht aber weit darüber hinaus. Indem er abwechselnd die Perspektiven von Kafka und Dora Diamant wechselt, entsteht ein dichtes und zartes Bild des Dichters, das über den bekannten Zauderer, gedemütigten Sohn und verquälten Schriftsteller hinausreicht." RR
 
 
 
Wolfgang Büscher:
Hartland
Zu Fuß durch Amerika
 
Verlag Rowohlt Berlin
 
"… Büscher schafft es, all dem bereits Geschriebenen, Bekannten über Amerika etwas Neues hinzuzufügen. Das Laufen erzeugt einen Rhythmus, dem Büschers Sprache folgt. Sie ist klar, lakonisch, manchmal durchaus pathetisch, oft komisch.
Dieses Buch liest sich einfach großartig – und außerdem lernt man das eigene Sofa dabei doch sehr schätzen!" RR
 
 
 
 
Lorenza Foschini: Prousts Mantel
Die Geschichte einer Leidenschaft
Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki
 
Verlag Nagel & Kimche
 
"Jacques Guérin war Eigentümer der berühmten Parfumfabrik „Parfums d’Orsay“ vor den Toren von Paris. Seine Mutter hatte das Unternehmen aufgebaut; 1936 übernahm der Sohn die Leitung, die er bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts innehatte. Aber er hatte nicht nur eine „Nase“ für erfolgreiche Düfte. Schon in jungen Jahren durchstöberte er erfolgreich Antiquariate, sammelte Handschriften und Autographen von damals noch unbekannten Künstlern. Proust zählte zu seinen Lieblingsautoren, und ihm sollte in späteren Jahren seine ganze Sammelleidenschaft gehören. (…) Prousts Mantel ist ein kurzweilig und amüsant erzähltes Stück Sammler-, Kultur- und Literaturgeschichte, das nicht nur Proustverehrern Spaß machen wird." RR
 
 
  
Kinderbuch / Jugendbuch:
 

Alexis Deacon: Sieben Hamster.
Wie wir das Meer überquerten, den Berg bestiegen, die Wüste überlebten – und ein neues Zuhause fanden.
Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn.
Ab 3 Jahre
Gerstenberg Verlag

"Sieben Hamsterkinder wachsen in einer kleinen dunklen Höhle auf. Doch eines Tages werden sie zu groß und müssen sich ein neues Zuhause suchen. Als sie aus ihrem Loch krabbeln liegt die ganze Welt vor ihnen – nun ja, genauer gesagt ein kleiner Hinterhof-Schrottplatz (…) Ein witziges und außergewöhnlich illustriertes Bilderbuch, das zeigt, dass man mit Mut und Zusammenhalt alles schaffen kann." SB

 

Endre Lund Eriksen: To do!
Aus dem Norwegischen von Maike Dörries
Ab 13 Jahre
Sauerländer Verlag

"Julie ist vierzehn Jahre alt und hat eine Woche lang „sturmfreie Bude“. Jetzt will sie endlich eine aus zehn Punkten bestehende persönliche To-do-Liste abarbeiten, um sich von „Miss Nice Girl“ in die „Queen oft the World“ zu verwandeln. Auf der Liste stehen Dinge wie „jemanden Küssen, zur Not auch ein Mädchen“, „mich betrinken“ … Soweit also ganz normale Wünsche einer Vierzehnjährigen, allerdings ist bei Julie alles etwas anders, denn sie ist blind. Da bekommen die Punkte „auf einem Brückengeländer balancieren“ und „Auto fahren“ eine ganz andere Bedeutung." BR

 


Michael Frowin / Joelle Tourlonias: Mikropolis
Ab 5 Jahre
Jacoby & Stuart

"Auf einem kleinen Flecken Grün in der Großstadt lebt eine Insekten-Wohngemeinschaft. Da gibt es zum Beispiel Marienkäfer Kurt, der eigentlich Kung heißt uns sich als „deutschen Marienkäfer mit chinesischem Migrationshintergrund“ bezeichnet; Stubenfliege Kostas, der sich für eine Eintagsfliege hält und jeden Abend damit rechnet, dass es mit ihm vorbei ist (…) Dieses großartig illustrierte Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren basiert auf einer Kinderoper von Christian Jost, welche die „Komische Oper Berlin“ noch bis Februar 2012 aufführt." SB

 


Rose Lagercrantz / Eva Eriksson:
Mein glückliches Leben
Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch
Für alle, die schon gerne selber lesen
Moritz Verlag

 "Mein glückliches Leben ist die zauberhafte Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich nie unterkriegen lässt. Ein Buch zum Vorlesen, Erstlesen oder einfach zum Anschauen, denn Eva Eriksson gelingt es mit ihren wundervollen Bildern eine ganz eigene Kinderwelt entstehen zu lassen." SB

 

 

Anke M. Leitzgen / Lisa Rienermann:
Erforsche deine Welt
Forschen lernen für Kinder

Ab 6 Jahren
Beltz & Gelberg

"Ein Forschungs- und Experimentierbuch mal von ganz anderer Art. Es geht um das Forschen an sich: neugierig auf seine Welt schauen, sie wahrnehmen und hinterfragen. Denn alles kann erforscht werden. Zwei Beispiele: ‚Was macht eine Mütze warm?‘ oder: ‚Wie schafft man Erinnerungen?’" CG

 

 

Tosca Menten: Dummie die Mumie außer Rand und Band
Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann.
Ab 9 Jahre

Thienemann Verlag

"Darwishi Ur-Atum Msamaki Minkabh Ishaq Edoni, Sohn des Pharaos Achnetoet, ist eigentlich eine 4000 Jahre alte Mumie. Auf einem Transport in ein niederländisches Museum wird er durch einen Blitzschlag “wiederbelebt”. Er flieht in dunkler Nacht durch diese ihm unbekannte Welt und trifft zufällig auf Goos und seinen Vater, die in einem kleinen Dorf wohnen.

Zunächst völlig verstört, versuchen seine Gastgeber ihn in die Eigenheiten des 21. Jahrhunderts einzuführen. Beiden ist jedoch klar, dass niemand Dummies (= Abkürzung seines Namens, s.o.) wahre Identität erfahren darf. Sonst würde er zu einer Art „Sensations-Forschungsobjekt“ missbraucht. Also wird er als Cousin aus Ägypten mit schweren Brandwunden ausgegeben. Dummie ist sehr wissbegierig, schäumt über vor Ideen und will natürlich auch wie Goos zur Schule gehen…" CG

 

Mirjam Pressler: Ein Buch für Hanna
Roman
Ab 14 Jahren

Beltz & Gelberg

"Leipzig im Sommer 1939. Die vierzehnjährige Hannelore Salomon aus Leipzig bereitet sich mit acht weiteren jüdischen Mädchen auf die Auswanderung nach Palästina vor. Doch der direkte Weg der Ausreise ist bereits versperrt, und die Gruppe landet in Dänemark. Ihr Halt ist die Gruppe und besonders die ältere Mira. (…) Als die Deutschen in Dänemark einmarschieren, wird sie aufgegriffen und ins KZ Theresienstadt transportiert. Auch die anderen Mädchen ihrer Gruppe wurden nach Theresienstadt gebracht und Hanna trifft sie dort wieder. Über ein Jahr leben sie im Lager, und wie ein Wunder überleben alle – außer Mira. Auf Umwegen schafft es Hanna, 1948 nach Israel zu gelangen. Damit endet das Buch.

Miriam Pressler hat Hanna Salomon in einem Kibbuz in Israel kennen gelernt und sie über dreißig Jahre lang regelmäßig getroffen. Sie hat viel aus deren Leben erfahren und war beeindruckt von ihrer Güte und Wärme. Nach Hannas Tod beginnt sie, deren Leben in den Jahren von 1939 bis 1948 aufzuschreiben. Das Buch ist jedoch keine Biografie geworden, sondern ein Roman, der wahre Begebenheiten und Fiktion verknüpft. Es ist ein Buch über die Erfahrungen von Leid, Einsamkeit und Tod, aber auch von Solidarität und Hilfe unter schwierigsten Bedingungen." RR

Wenn Sie mehr Buchempfehlungen von uns anschauen möchten, klicken Sie einmal auf unsere Lektüretipps bei www.kommbuch.com. Unseren neuen gedruckten Katalog mit lesenswerten Büchern aus diesem Jahr bekommen Sie in unserer Buchhandlung.

Ihre
Autorenbuchhändlerinnen


 

 

 


 

 

 



 

EINLADUNG ZUR BUCHVORSTELLUNG

 

Günter Franzen

Zeit des Zorns. Tagebuch einer Trauer
 

Mittwoch, 16. November 2011, 20 Uhr

Eintritt frei

 
In seinem zwischen 2009 und 2011 verfassten Tagebuch setzt sich der Schriftsteller Günter Franzen mit dem Leben und Sterben seiner Frau, der Frankfurter Psychoanalytikerin Franziska Lorenz auseinander.
Günter Franzens Buch ist wütend und aufbegehrend, sein „Tagebuch einer Trauer“ ist kein sanftes, letzlich versöhnendes Abschiednehmen. Er zürnt, dass ihm genommen wurde, was ihm als das große Wunder seines Lebens erschien: die Liebe, die er mit seiner Frau erleben durfte. Franzen beschreibt die Ungeheuerlichkeit, die dieser Tod für ihn bedeutet. Er ist weder fähig noch willens, etwas „Richtiges“ darin zu sehen. Er kann und will sich nicht trösten lassen, weder durch gutmeinende Freunde, noch durch die Religion oder die Philosophie.
 
Der Lesung geht ein Gespräch des Autors mit der Lektorin Evamaria Bohle voraus, die den Schreibprozess  begleitet hat.
 
Günter Franzen, geboren 1947, langjähriger Gruppenanalytiker, lebt als Schriftsteller in Frankfurt. Er veröffentlicht unter anderem in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und im Deutschlandradio.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Günter Franzen
Zeit des Zorns. Tagebuch einer Trauer
Kreuz Verlag 2011.
180 Seiten, Gebunden, € 18,95

EINLADUNG:

Figuren des Immunen. Elemente einer politischen Theorie

Buchgespräch mit Isabell Lorey und Thomas Lemke

Freitag, 28. Oktober 2011 um 20 Uhr

Eintritt 4 Euro

Die republikanischen Auseinandersetzungen zwischen Plebejern und Patriziern bilden ein Urszenarium politischer Theorie. Am Beispiel des Exodus der Plebejer und den darauffolgenden Kämpfen zweier politischer Ordnungen um eine neue Konstituierung interpretiert Isabell Lorey die römische Geschichte neu. Dabei erhält bei ihr der homo sacer, ganz anders als bei Agamben, eine widerständige immunisierende Funktion. Diese Neuinterpretation der römischen Geschichte dient als Hintergrund für eine umfassende politische Theorie der Immunisierung. Anhand unterschiedlicher Figuren des Immunen werden die Dynamiken zwischen dem Bedrohlichen, dem Aufstand, der Seuche auf der einen Seite und der Herrschaftssicherung auf der anderen Seite, zwischen dem Gefährdeten und der herrschenden Ordnung analysiert.

Isabell Lorey lehrt Politische Theorie, Kulturwissenschaften und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Wien.

Thomas Lemke hat die Heisenberg-Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Biotechnologie, Natur und Gesellschaft am Fachbereich 3 der Goethe Universität Frankfurt.

  

 

 

Isabell Lorey
Figuren des Immunen. Elemente einer politischen Theorie
Diaphanes 2011, 26,90 €

 

Freitag, 7. Oktober 2011, 20 Uhr

 

HUGO BALL  UND  ERNST BLOCH
EINE MOMENTAUFNAHME DER DEUTSCHEN INTELLIGENZ

Lesung, Gespräch und Rezitation

Eintritt: frei


Über die Begegnung zwischen Hugo Ball und Ernst Bloch und ihre Folgen für die deutsche Intelligenz im Ersten Weltkrieg sprechen, lesen und diskutieren:
Michael Braun, Gerhard Deny, Karl Piberhofer und Marcus Roloff.

Zwei Feuerköpfe des Geistes, zwei Freidenker mit anarchistischen und messianischen Zügen trafen im Oktober 1917 im Schweizer Exil aufeinander: Hugo Ball, der Literaturrevolutionär, der sich gerade von den Verheißungen des von ihm begründeten Dadaismus losgesagt hatte, und Ernst Bloch, der mit seinem expressionistischen „Geist der Utopie“ eine neue Prophetie formulierte.

Gegen den mörderischen Wahnsinn des Ersten Weltkrieges setzten Ball und Bloch in der „Freien Zeitung“ in Bern ihre radikaldemokratischen Ideale. Aus der Freundschaft der beiden erwuchs zunächst eine gemeinsame Theologie der Revolution.
Die Zusammenarbeit dieser unabhängigen Geister sorgte aber nicht für wechselseitige Inspiration, sondern auch für eine gewaltige Reibungshitze, die bald zum Zerwürfnis führte.

Zum 125. Geburtstag von Hugo Ball ist nun im Verlag Das Wunderhorn der von Michael Braun herausgegebene Sammelband: „Der magische Bischof der Avantgarde“ erschienen, der auch die gemeinsame Zeit von Ball und Bloch thematisiert:

 

Hugo Ball – der magische Bischof der Avantgarde.
Verlag Das Wunderhorn 2011.

148 Seiten, Gebunden, € 18,90

 

 

 

 

 

 

Die Beiträge:
Ernst Teubner: Hugo Ball, Ein Lebensbild in Umrissen
Bärbel Reetz: Emmy Hennings und Hugo Ball – „ein wunderliches Paar“
Eckhard Faul: Hugo Ball und die Pfalz
Gerhard Deny: Askese und Veitstanz: Hugo Ball und Hermann Hesse
Michael Braun: Katholizität und Anarchie: Hugo Balls Passionen
Norbert Lange: „Gadji Beri Bimba“ – Hugo Balls Sprachenwunder
Karl Piberhofer: An der Wiege des Dadaismus wird gesungen. Zu Hugo Balls Totentanz 1916
Hugo Ball: Totentanz 1916
Gerhard Deny: Gegenwelten. Die religiösen Fluchtlinien Hugo Balls
Urs Allemann: das haben Sie gewaltet / eine verhornung

 

 

Eine Einladung

 
 Autoren feiern
  
 am Samstag, den 24. September 2011 ab 17 Uhr in unserer Buchhandlung:

10 Jahre Autorenbuchhandlung Marx & Co
32 Jahre Autorenbuchhandlung
90. Geburtstag von Walter Boehlich

Wir feiern den Erfolg unseres genossenschaftlichen Modells, die Buchhandlung als Ort der Kommunikation und Information.
 

 

 
 

 
 
 
 
 
 
2001 Eröffnung:
Autorenbuchhandlung Marx & Co., Grüneburgweg

Autoren werden Briefe von Walter Boehlich an Ingeborg Bachmann, Gottfried Benn, Max Frisch, Uwe Johnson, Wolfgang Koeppen, Siegfried Lenz, Hans Erich Nossack und Siegfried Unseld lesen.

Im Anschluss gibt es Brezeln und Wein.
 
Wir freuen uns auf Sie!
Ihre Autorenbuchhändlerinnen
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Walter Boehlich (16.9.1921 bis 6.4.2006) war Literaturkritiker, Verlagslektor und Übersetzer, eine der großen intellektuellen Gestalten der alten Bundesrepublik, der das öffentliche Leben geprägt hat. Er war einer der Gründer der Autorenbuchhandlung.
Auf dem Foto ist er (rechts) im Gespräch mit Valentin Senger zu sehen.
Das Foto entstand 1984 in der "alten" Autorenbuchhandlung, Eppsteiner Straße.

 


Unsere nächste Veranstaltung:

Freitag, 7. Oktober 2011, 20 Uhr

HUGO BALL  UND  ERNST BLOCH
EINE MOMENTAUFNAHME DER DEUTSCHEN INTELLIGENZ

Lesung, Gespräch und Rezitation

mehr Infos

 

Was wird denn hier so gelesen? Eine Buchempfehlung

 

 

Per Petterson: Ist schon in Ordnung. Roman.
Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger

224 Seiten, Gebunden.
ISBN-13: 978-3-446-23640-0
€ 19,90 (D)

Carl Hanser Verlag, 2011

Als ein wohlmeinender Lehrer den Neuen in der Klasse des Osloer Gymnasiums bittet, den anderen Schülern und ihm doch etwas über sein Leben auf dem Land zu erzählen, rastet der 13jährige Audun aus. Er hat an diesem Morgen auf dem Weg zu der neuen Schule schon einen Regenguss überstanden, der ihn völlig durchnässt hat, und dem Direktor bei der Vorstellung klar gemacht, dass er seine Sonnenbrille auf keinen Fall in der Schule abnehmen wird, aber jetzt reicht es ihm. Er packt seine Tasche, steht auf und erklärt, er habe immer gute Noten gehabt und könne dem Lehrer gerne seine Zeugnisse zeigen, aber sein Privatleben ginge niemanden etwas an. Der Lehrer entschuldigt sich, die Klassenkameraden sind beeindruckt, und er gewinnt einen Freund.
Selten hat ein Autor seinen Protagonisten und Ich-Erzähler beeindruckender eingeführt als Petterson in „Ist schon in Ordnung“. Der 13jährige, der da gerade mit Mutter und Geschwistern aus der Provinz in ein Osloer Arbeiterviertel gezogen ist und so cool und selbstbewusst seinen ersten Schultag beginnt, fesselt von der ersten Seite an. Umso mehr, als wir uns seine Geschichte im Grunde aus den wie absichtslos zwischen genauen Beobachtungen des Alltags eingestreuten Hinweisen selbst zusammensetzen müssen. Über Gefühle spricht Audun nicht, höchstens in knappen Worten über Ereignisse – und was für welche: der Tod des Bruders, die Szenen mit dem unberechenbaren, gewalttätigen Vater, der Einzug des neuen Partners der Mutter und noch so einiges, was ausreichen würde, um einen Jugendlichen aus der Bahn zu werfen. Aber Audun geht wie ein moderner Huckleberry Finn unbeirrt seinen Weg – allein, wenn es sein muss, aber auch bereit und in der Lage, Hilfe anzunehmen, wo sie ihm angeboten wird. Er weiß genau, was er will, und tut, was nötig ist, ob er das Haushaltsgeld mit Zeitungsaustragen aufbessert, seinem Freund hilft, die Rowdys zu verprügeln, die dessen Vater zusammengeschlagen haben, oder ob er alles stehen und liegen lässt, um seine verheiratete Schwester vor ihrem, wie er glaubt, prügelnden Ehemann zu retten. Und wenn er uns an seinem 18. Geburtstag schließlich verlässt, dann braucht man keine Angst um ihn zu haben. Audun „ist schon in Ordnung“.
„Ist schon in Ordnung“ ist das erste Buch von Per Petterson, der hierzulande mit einigen späteren Büchern „Pferde stehlen“, bekannt geworden ist. Es ist auch das erste Buch, das ich von Petterson gelesen habe, aber bestimmt nicht das letzte. Mir ist selten ein Buch begegnet, das auf eine so knappe, unaufdringliche Art eine so dichte Geschichte erzählt. Erst im Gespräch darüber wird klar, wie viele einzelne Geschichten in diesen knapp 200 Seiten verpackt sind, wie viel Leben in einem doch relativ schmalen Buch steckt. Eine echte Entdeckung.
 
Irmgard Hölscher, Frankfurt am Main
 
Wenn Sie Lust haben, weitere Buchempfehlungen von uns zu lesen, schauen Sie doch einmal auf www.kommbuch.com.
 
www.kommbuch.com ist ein Zusammenschluss unabhängiger Buchhandlungen und Verlage. Sie finden dort jeden Monat aktuelle Buchempfehlungen, Sie können dort Titel in dem umfangreichen Datenbestand des Verzeichnisses lieferbarer Bücher (VLB) recherchieren, und wenn Sie Bücher online kaufen wollen, landet Ihre Bestellung direkt bei uns.
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Bücher für die Schultüte:

… Die Schule fängt wieder an Für alle, die in die erste Klasse kommen, haben wir hier unsere Lieblingsbücher zum Thema Schulanfang zusammengestellt. Manche finden wir auch für größere Grundschulkinder prima. Zum Beispiel die Geschichten über die finnische Ella, ihre Freunde und den herrlich lustigen Lehrer (davon gibt es auch gleich mehrere Bände – sämtlich empfehlenswert!) oder die Geschichten über das Traumpaar Oma und Frieder.
Wir wünschen: viel Spaß beim Stöbern! Mehr Infos zu den Büchern finden Sie durch einen Klick auf das Cover.
 
Ihre Autorenbuchhändlerinnen

 

Timo Parvela: Ella in der Schule
Aus dem Finnischen von Anu und Nina Stohner
dtv Reihe Hanser, 144 Seiten
Ab 6 Jahre

 

 

 

 

Gudrun Mebs: Schule! schreit der Frieder und die Oma, die kommt mit
Illustriert von Catharina Westphal
Sauerländer, Gebunden
72 Seiten
Ab 6 Jahre

 

 

 

Patricia Schröder: Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten
Themenband 3
Mit Illustrationen von Antje Hagemann, Kris Van Alphen
Originalausgabe
Gebunden, Pappband, 96 Seiten,
Ab 6 Jahren

 

 

Matthias Duderstadt: Die Katze tritt die Treppe krumm
Mein großes Buchstabenspielbuch
ab 6 Jahren
 

 

 

 

Ulrike Ruwisch: Eine Schultüte voller Wunder
mit Illustrationen von Patrick Wirbeleit
Taschenbuch, 112 Seiten
ab 7 Jahren

 

 

 

 

Ingo Siegner: Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule
Mit farbigen Illustrationen des Autors
Gebundenes Buch, Pappband, 72 Seiten
Ab 6 Jahren
 

 

 

 

Erhard Dietl: Die Olchis fliegen in die Schule
64 Seiten · broschiert
ab 8 Jahren

 

 

 

 

Eveline Hasler: Schultüten-Geschichten
Mit vierfarbigen Illustrationen von Karoline Kehr
dtv junior
Hardcover, 72 Seiten
Ab 6

 

 

 

 

 

Hurra, es sind Sommerferien!!!

Wir laden alle Kindergarten- und Grundschulkinder ein!

In den Sommerferien lesen wir in unserer Buchhandlung an jedem Dienstag und Donnerstag um 10 Uhr ein Bilderbuch oder eine Geschichte vor. Sechs Wochen lang!
Die Veranstaltung dauert jeweils etwa eine halbe Stunde.
Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns auf Euch!
Eure Autorenbuchhändlerinnen
 
Das ist unser Programm:
Mehr Informationen zu den Büchern bekommt Ihr/bekommen Sie durch einen "Klick" auf das Cover.  
 
PS: Und für alle neuen Schulkinder, die sich schon sehr auf den Schulanfang freuen, haben wir Schultüten-Buch-Tipps zusammengestellt.
 
 

Dienstag, 28. Juni 2011
Anu Stohner, Henrike Wilson
Das Schaf Charlotte und seine Freunde
Carl Hanser Verlag
Ab 3 Jahre

 

   Donnerstag, 30. Juni 2011
Matze Doebele
Pauls Glück
Jacoby und Stuart
Ab 5 Jahre

Dienstag, 5. Juli 2011
Sophie Schmid
Opa ist der Größte
Picus Verlag
Ab 4 Jahre

  

Donnerstag, 7. Juli 2011
Philip Waechter, Fanny Joly
Die kniffeligsten Fälle von
Meisterdetektiv Rattiko

Beltz Verlag
Ab 5 Jahre

Dienstag, 12. Juli 2011
Uta Krause
Wann gehen die wieder?
Bloomsbury Verlag
Ab 4 Jahre 

Donnerstag, 14. Juli 2011
Cornelia Funke, Kerstin Meyer
Ritter Namenlos
Fischer Schatzinsel
Ab 5 Jahre

 

Dienstag, 19. Juli 2011
Hildegard Müller
Cowboy
Carlsen Verlag
Ab 3 Jahre

 

Donnerstag, 21. Juli 2011
Chris Wormell
Ein kluger Fisch
Moritz Verlag
Ab 5 Jahre

 

Dienstag, 26. Juli 2011
Andrea Hensen, Joelle Tourlouias
Besuch bei Oma
Jacoby und Stuart
Ab 4 Jahre 

Donnerstag, 28. Juli 2011
Paul Fleischman, David Roberts
Die Dummköpfe
Dressler Verlag
Ab 5 Jahre

 

Dienstag, 2. August 2011
Peter Schössow
Mein erstes Auto war rot
Carl Hanser Verlag
Ab 4 Jahre
  

Donnerstag, 4. August 2011
Chris Wormell
Der Wald der wilden Tiere
Sauerländer Verlag
Ab 5 Jahre