Einladung zur Diskussionsveranstaltung

im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Frankfurt liest ein Buch"

Ein Roman in seiner Zeit: "Abschaffel" und die 70er Jahre.
Ein Gespräch mit Heinz Drügh, Wolfgang Schopf und Tom Koenigs.

Dienstag, 3. Mai 2011
20:00 Uhr 
Eintritt: frei

Heinz Drügh ist Professor für Neuere Deutsche Literatur und Ästhetik, Wolfgang Schopf ist Literaturwissenschaftler und Archivar, beide an der  Goethe Universität Frankfurt am Main.
Tom Koenigs ist Bundestagsabgeordneter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. In den 1970er Jahren war er Mitglied der Gruppe „Revolutionärer Kampf“ und arbeitete als Buchhändler in der Karl Marx Buchhandlung.
 
Wir freuen uns auf einen spannenden, unterhaltsamen und literarischen Abend!
 
Ihre
Autorenbuchhändlerinnen
 

 

 

Einladung zur Diskussionsveranstaltung

Kreation und Depression
Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus

Es diskutieren:
Heinz Drügh, Axel Honneth, Christop Menke, Juliane Rebentisch

Dienstag, 12.04.2011 um 20.00 Uhr, autorenbuchhandlung marx & co.

 

Aus Anlass des jüngst im Kadmos-Verlag erschienenen Aufsatzbandes diskutieren Heinz Drügh, Axel Honneth, Christoph Menke und Juliane Rebentisch darüber, wie Eigenverantwortung, Initiative, Flexibilität, Beweglichkeit und Kreativität zunehmend Eingang in das Selbstbild der Subjekte gefunden haben.

Das einst emanzipatorische Konzept der kreativen Selbstverwirklichung droht im Zeichen des kapitalistischen Wettbewerbs zu einem Zwang zu werden, der zu Entfremdung, innerer Leere, gefühlter Minderwertigkeit und Antriebsschwäche führen kann. Müssen wir das Freiheitsmodell der Selbstverwirklichung deshalb verabschieden? Oder brauchen wir es weiterhin, um die aktuellen politischen und ökonomischen Entwicklungen überzeugend kritisieren zu können?    
 

Menke, Christoph / Rebentisch, Juliane (Hg.)
Kreation und Depression
Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus
Kadmos Verlag, 2011. € 19,90
Inhaltsverzeichnis und Vorwort der Herausgeber

 
  
Eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Sozialforschung
und der autorenbuchhandlung marx & co.

Was wird denn hier so gelesen? Eine Buchempfehlung!

Margriet de Moor
Der Maler und das Mädchen. Roman
Übersetzt aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen
304 Seiten, Fester Einband
€ 19,90 (D)

Zwei Lebensgeschichten verknüpft Margriet de Moor in ihrem neuen Roman: Die des sechzigjährigen Malers (Rembrandt) und die der achtzehnjährigen Mörderin Elsje Christiaens.

An einem Maimorgen verlässt der Maler sein Haus, läuft durch die Straßen, kauft Farben ein. Eingebettet in den Tagesablauf erzählt Margriet de Moor seine Geschichte. Den Gipfel seiner Berühmtheit hat er weit überschritten, sein großes Haus und das Mobiliar sind versteigert worden, und seine geliebte zweite Frau ist an der Pest gestorben. Er lebt mit seinem Sohn in einer bescheidenen Unterkunft, aber er ist nicht unzufrieden. Mit jedem neuen Bild wagt er sich weiter vor zu einem neuen Verständnis des Lichts. Im Moment arbeitet er an dem Portrait zweier Liebenden. Dass sein künstlerischer Weg bei seinen Käufern zunehmend auf weniger Verständnis stößt, berührt ihn wenig, er findet Ruhe und Kraft in seiner Arbeit.

Parallel dazu erzählt Moor das kurze Leben des Mädchens Elsje. Aufgewachsen in Dänemark, folgt sie der älteren Stiefschwester, die zum Arbeiten nach Holland gegangen ist, nach Amsterdam, ohne zu wissen, wie sie sie dort finden kann. Im Gegensatz zum langen und erfüllten Leben des Malers erfahren wir nur von vierzehn Tagen aus Elsjes Leben: es sind die Tage ihrer abenteuerlichen Reise und der Ankunft in Amsterdam. Dort sucht sie ihre Schwester, wohnt in einer zweifelhaften Unterkunft, und als ihr Geld aufgebraucht ist, kommt es zum Streit mit ihrer Vermieterin. Elsje nimmt eine herumliegende Axt und erschlägt die Frau. Sie wird verhaftet. Im Prozess kann sie weder ein Motiv für die Tat angeben, noch zeigt sie Reue. Das Urteil lautet auf Tod durch Erdrosseln und öffentliches Ausstellen des Leichnams.
Beide Erzählungen laufen nebeneinander her, aber berühren sich doch. Wo der Maler über Licht, Farben und ihre Wirkung nachdenkt, strahlen die Winterlandschaft, die Menschen und das Meer in den Schilderungen von Elsjes Reise, als sähe man Bilder aus dem siebzehnten Jahrhundert. Diese Passagen sind die schönsten und heitersten im Roman, vielleicht gerade deshalb, weil der Leser um das traurige Ende weiß.  
Margriet de Moor ist keine allwissende Erzählerin und taucht auch nicht mir Haut und Haar ins Zeitkolorit des 17. Jahrhunderts ein. In der Beschreibung der Bilder und ihrer Wirkung ist sie als heutige Betrachterin präsent. Und so wenig sie uns schlüssige Gründe dafür liefert, warum Elsje so zielstrebig in ihr Verderben reist, liefert sie Motive dafür, warum der Maler sich am Abend zu der Insel fahren lässt, wo Elsjes Leichnam an einem Pfahl gebunden hängt, um dort zwei kleine Zeichnungen von ihr anzufertigen, die unter dem Titel „Mädchen, an einem Galgen hängend“ heute im Museum zu betrachten sind.
„Das Mädchen und der Maler“ ist ein ruhiges, sanftes und melancholisches Buch. Neben den Hauptsträngen der Erzählung erfährt der Leser viel über das alltägliche Leben in der Rembrandtzeit. Über Kunst und über Liebe, Seuchen und Tod, Träume, Mut und Scheitern. Margriet de Moor gelingt es ganz wunderbar, den Leser in  den Bann ihrer Geschichte zu ziehen.
 
Ruth Roebke
 
 
Zusätzliche Informationen zu Margriet de Moor finden Sie über die Website des Hanser Verlags.

 

Wenn Sie weitere Buchempfehlungen von uns lesen möchten, schauen Sie doch auch einmal unter www.kommbuch.com.

Einladung zur Autorenlesung

mit Fado-Musik und portugiesischem Wein

Mittwoch 23.März 20 Uhr
Eintritt frei

Elisabeth v. Goessel
Azorenhoch mit Meerestiefen. Roman

Elisabeth von Goessel hat in ihrem gerade erschienenen Roman Azorenhoch mit Meerestiefen eine Krimigeschichte mit der landeskundlichen Geschichte der beiden Azoreninseln Faial und Pico verknüpft.
Die Protagonistin des Romans ist die Berliner Meeresbiologin Carlotta Brunotte. Diese kommt in einem intelligent inszenierten Katz- und Maus-Spiel nicht nur dem bislang verborgenen zweiten Leben ihres Großvaters auf die Spur, sondern gerät auch in einen Skandal um die Naturschutzbehörde der Inseln.
 

Foto: Verlag
Elisabeth von Goessel, geboren 1950, lebt seit 1969 in Frankfurt. Ihr erster Roman „Zwischendrin, doch außen vor. Heimat, die fremd geblieben ist“ erschien 2006. Er verarbeitet die Historie ihrer Mutter, eine Geschichte von Flucht und Vertreibung aus dem Sudetenland.
In ihrem neuen Roman bearbeitet Elisabeth von Goessel fiktiv die Geschichte ihres Großvaters Hans von Goessel, der Pilot der "Luft-Hansa" [so die damalige Schreibweise] war.
 
Elisabeth von Goessel
Azorenhoch mit Meerestiefen. Roman
MCT-Verlag, 14,90 €
 

 

Was wird denn hier so gelesen? Zwei Buchempfehlungen!

 

Jean-Henry Fabre:
Erinnerungen eines Insektenforschers I
Souvenirs Entomologiques. Aus dem Französischen von Friedrich Koch. Mit Illustrationen von Christian Thanhäuser
Verlag Matthes & Seitz, 2010
291 Seiten, € 36,90

Jean-Henri Fabre, 1823-1915, war nicht nur Autodidakt und ein genialer Entomologe (Insektenforscher), sondern auch akribischer Wissenschaftler, Humanist, Poet, Philosoph, Künstler und félibre (Mitglied des okzitanischen Literaturkreises um Frédéric Mistral).
Er stammte aus einfachen familiären Verhältnissen. Seine frühe Kindheit verbrachte er auf einem Hof im Süden Frankreichs. Schon sehr früh unternahm er Streifzüge durch die heimische Flora und Fauna.
Durch mehrere Stipendien gelang es ihm, mit 17 Jahren Lehrer zu werden und neben seiner Berufstätigkeit weitere 30 Jahre Mathematik, Physik und Chemie zu studieren. Zudem nährte er seinen unstillbaren Forschungs- und Wissensdurst durch eigene stundenlange Naturbeobachtungen.
Neben Gedichten hat Fabre auch an die 80 Schulbücher verfasst. In Russland und in Asien ist er sehr bekannt, in Japan hoch verehrt als der Mann, der Wissenschaft und Literatur zu vereinen wusste.
1879, nach Jahrzehnten mit magerem & zeitweise unsicherem Einkommen (er hatte eine Familie mit 7 Kindern zu versorgen), kann er sich endlich seinen langersehnten Traum erfüllen: ein abgelegenes Grundstück am Rand eines kleinen Dorfes im département Vaucluse/Provence.
Hier kann er, im gänzlich verwilderten Garten, nun ungestört seine heißgeliebten Insekten beobachten. Auf diesem Anwesen hat er den größten Teil seiner siebzehnbändigen ’souvenirs entomologiques‘ verfasst. Ein außergewöhnliches Werk, sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus literarischer Sicht. In Fabres Beobachtungsgabe verbindet sich wissenschaftliche Genauigkeit, künstlerische Anmut und humane Bildung. Man ist tief berührt von Schilderungen über Insekten, die man bis dahin nur vage oder gar nicht kannte: Mistkäfer (‚der heilige Pillendreher‘), die mit unendlicher Geduld eines Sysyphos ihre Kugel den Hügel hinaufstemmen; Sandwespen, die in blitzartiger Schnelligkeit ihr Opfer lähmen, u.v.m.
Dem Wegbereiter der Ökophysiologie und Autodidaktem begegnen seine wissenschaftlichen Zeitgenossen jedoch oft mit Skepsis und Misstrauen. Seine leidenschaftliche und minutiöse Beobachtungsgabe revolutionierte die wissenschaftlichen Gepflogenheiten seiner Zeit, die sich bis dahin eher durch Beobachten am toten Tier in Ammoniaklösungen und dem Erstellen von unbewiesenen Theorien ergingen.
Es gab aber auch viele Bewunderer: Charles Darwin: "ein unnachahmlicher Beobachter", Victor Hugo: "der Homer der Insekten", Romain Rolland, Ernst Jünger, John Stuart Mill.
Seiner Zeit weit voraus (erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gelang es Forschern, Fabres Beobachtungen mit Hilfe modernster Technik zu prüfen und ihre Richtigkeit zu bestätigen), blieb er sein Leben lang dem einfachen, bescheidenen Leben tief verbunden.
Als Leser fiebert man mit ihm und sieht sich förmlich neben ihm durch seinen Versuchsgarten kriechen, die sengende Sonne im Rücken, die betäubende Musik der Grillen und Zikaden in den Ohren. Der Verlag Matthes & Seitz und der Übersetzer Friedrich Koch haben sich der ambitionierten Aufgabe gewidmet, bis 2015 sämtliche ’souvenirs entomologiques‘ in 10 bibliophilen Bänden zu edieren. Bis heute erschienen in deutscher Sprache nur kleine Auswahlen seiner Texte.
Eine nach mehr als 100 Jahren würdige Ehrung des "Homers der Insekten
Chantal Gissel
 
Einen Blick in den Insektengarten von Jean-Henri Fabre gibt es: hier …
und hier geht es zur Website des Matthes & Seitz Verlags.

 

Carl van Vechten: Parties
Aus dem Amerikanischen von Egbert Hoermann
Verlag Walde + Graf, 2010
geb. 271 Seiten, € 24,95

Was ist das für ein wunderschön gestaltetes literarisches Buch! Der bibliophile Anspruch des kleinen, jungen Zürcher Verlags, Kunst und Literatur miteinander zu verbinden, nimmt einen bei der Lektüre mit Entzücken ein. Wann mag man schon einmal die Gestaltung der Paginierung bemerken und wann in einem Roman den besonderen Druck der Kapitelanfänge und die Vignetten loben? Doch vielleicht sollte man vor den Vignetten erst einmal überhaupt die erstklassigen, perfekt stimmigen, dekadent anmutenden Illustrationen von Maurice Vellekoop erwähnen! Armin Abmeier, nicht zuletzt bekannt als Herausgeber der „Tollen Hefte“ hat hier eine feine Reihe begonnen. Chapeau!

Den Inhalt des Romans verrät sein Untertitel. Es ist eine dekadente Gesellschaft, sehr elegant bewegt man sich am Abgrund, das Unheil der kommenden Jahre ist schon in Sicht: Weltwirtschaftskrise und Weltkrieg. Parties, Alkohol-Exzesse, Sinnlosigkeit. Nur die Ironie der Betrachtung macht die Situation erträglich, die Lektüre allerdings ist ein großes Vergnügen. Und so schließt man sich gerne dem Urteil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung an: "Besser, härter, lustiger als jedes selbstveranstaltete Besäufnis."
Claudia Biester

Zur Verlagsseite, auf der es richtig viel zu sehen gibt, geht es: hier
und hier ist die: Leseprobe
Wenn Sie mehr Buchempfehlungen von uns lesen möchten, finden Sie unter www.kommbuch.com jeden Monat eine neue Auswahl, und in unserer Buchhandlung halten wir für Sie einen gedruckten Katalog mit den schönsten Empfehlungen aus 2010 bereit.

 

Einladung zur Buchvorstellung

 

Pitt von Bebenburg:

Ausgekocht. Hinter den Kulissen hessischer Machtpolitik

Donnerstag, 10. Februar 20 Uhr

Eintritt: frei

Ganz schön "ausgekocht" handeln der langjährige hessische Ministerpräsident Roland Koch und sein Nachfolger Volker Bouffier (beide CDU) nach Einschätzung des FR-Journalisten Pitt von Bebenburg. In seinem gleichnamigen neuen Buch, das er gemeinsam mit dem FR-Kollegen Matthias Thieme im Frankfurter Eichborn-Verlag veröffentlicht hat, zeichnet er das "System Koch" und die damit verbundenen zahlreichen Skandale nach.

Die Autoren sprechen von einem "System", "in dem die Regierung all jene beherrscht, von denen sie kontrolliert werden soll". Wir wollen mit Pitt von Bebenburg darüber sprechen, wie dieses "System" funktioniert. Gibt es Ideen, wie man es ändern könnte. Wie weit reicht der Einfluss der Wahlbürger? War das "System Eichel" demokratischer?

Copyright: Alex Kraus. Eichbornverlag, Frankfurt am Main
Pitt von Bebenburg, geb. 1961, berichtet seit 30 Jahren als Journalist für die Frankfurter Rundschau. Nach Stationen als stellvertretender Nachrichtenchef in Frankfurt und Hauptstadt-Korrespondent in Berlin arbeitet er seit 2005 als hessischer Landeskorrespondent für die Zeitung. Er lebt in Frankfurt am Main.
 
Pitt von Bebenburg
Matthias Thieme
Ausgekocht.
Hinter den Kulisssen hessischer Machtpolitik
Eichborn Verlag 2010

 

 

 

 

Barbara Klemm

Die Fotografin Barbara Klemm wurde als inländisches Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste gewählt.

Pressemitteilung der Bundesregierung vom 3. Dez. 2010

Der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste

Unserer Buchhandlung ist Barbara Klemm auf vielfältige Weise verbunden, nicht zuletzt als Gesellschafterin. Wir gratulieren herzlich!

Eine kleine Auswahl ihrer Buchveröffentlichungen in loser Folge:

Barbara Klemm
Straßen Bilder
Mit Texten von Barbara Catoir und Hans Magnus Enzensberger
Nimbus Verlag
2. Auflage
250 Seiten, 25 x 31 cm
Leinen mit Schutzumschlag

Zur Verlagswebsite

 

Bibliothek
Milan Bulaty (Hg.)
Fotografien: Barbara Klemm und Stefan Müller
Berlin Verlag
112 Seiten Gebunden

Zur Verlagswebsite

 

Barbara Klemm
Mauerfall 1989
Nimbus Verlag
96 Seiten, 29 x 24 cm
Broschur, fadengebunden
mit 55 Fotografien im Duoton

Zur Verlagswebsite

 

 

Barbara Klemm · Fritz Klemm
Photographien, Gemälde, Zeichnungen
Mit Beiträgen von Hans-Ulrich Lehmann, Heinrich Wefing, Ulrike Westphal.
Deutscher Kunstverlag
96 Seiten mit 28 farbigen und 40 Duplex-Abbildungen,
21 x 26 cm, Klappenbroschur

Zur Verlagswebsite
 

Oft haben wir von Barbara Klemms Büchern signierte Exemplare vorrätig, bitte sprechen Sie uns an.

 

Dezember 2010

Wenn wir ein Buch empfehlen sollten, dann….
Einiges von dem, was uns im vergangenen Jahr besonders aufgefallen ist, haben wir hier zusammengestellt.
Wir wünschen: Viel Vergnügen beim Stöbern!
 

Belletristik:

Martin Mosebach: Was davor geschah. Roman
Carl Hanser Verlag 2010. Geb.

"Ein Meister auf der Höhe seines Könnens: Martin Mosebachs Roman ‚Was davor geschah‘ gehört nicht nur zum Besten der neuen Saison, sondern der neuen deutschen Gegenwartsliteratur überhaupt."
Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Ein Porträt der Frankfurter Gesellschaft, nachgeschärft und zum Funkeln gebracht – der Gesellschaftsroman des frühen 21. Jahrhunderts."
Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung
Leseprobe

 
 
 
 
Garbriel Josipovici: Moo Pak.
Aus dem Englischen von Jochen Schimmang
Suhrkamp Verlag 2010. Geb.
 
Zwei Männer laufen durch Londons Parks, an Londons Wasserläufen entlang. Einer von beiden, Autor und Universitätsdozent, redet die ganze Zeit. Er erzählt – unter anderem von dem Buch Moo Pak, an dem er gerade schreibt.
Vom ersten Satz an fesselt dieser Endlostext über Gott und die Welt.
(Aus dem Klappentext)
 
 
  

Paul Auster: Unsichtbar. Roman
Aus dem Englischen von Werner Schmitz
Rowohlt Verlag 2010.
 
"In Unsichtbar beschreibt Paul Auster die narzisstische Störung eines ganzen Landes – sein bislang bestes und tiefstes Buch.
C. Schmidt, Süddeutsche Zeitung
 
 
 
 
 
 
 
Wolfgang Herrndorf: Tschick. Roman
Rowohlt Berlin. Geb.
 
"Auch in fünfzig Jahren wird dies noch ein Roman sein, den wir lesen wollen. Aber besser, man fängt gleich damit an."
Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung
 
"Tschick ist ein Buch, das einen Erwachsenen rundum glücklich macht und das man den Altersgenossen seiner Helden jederzeit schenken kann."
Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung
 
 
 
 
 
 
 
Elizabeth Strout: Mit Blick aufs Meer. Roman
Aus dem Englischen von Sabine Roth.
Luchterhand Literaturverlag, Geb.
 
„Die Seele von diesem klugen, sorgfältig verfassten Buch, mit seinen gekonnt eingesetzten stilistischen Tief- und Höhepunkten, das was es zu einem Lesevergnügen macht, ist vor allem Menschenliebe und Lebenshunger“.
Ruth Klüger, Die Welt
 
 
 
 

Sachbuch:

 

Tony Judt
Das vergessene 20. Jahrhundert
Die Rückkehr des politischen Intellektuellen
Übersetzt aus dem Amerikanischen von Matthias Fienbork
Carl Hanser Verlag. Geb.

"Der versierte Forscher mit gründlichen Kenntnissen ist auch ein Kommentator des Zeitgeschehens, wo dieses auf Anschauungen, Überzeugungen, Visionen gründet."
Martin Meyer, Neue Zürcher Zeitung
 
 
 
 
 
Jürgen Peter Schmied, Sebastian Haffner. Eine Biographie.
Verlag C.H. Beck. Geb.
 
Sebastian Haffner war neben Golo Mann und Joachim Fest der erfolgreichste historische Publizist der Bundesrepublik. Auch nach seinem Tod machte er noch Furore. Seine im englischen Exil verfasste „Geschichte eines Deutschen“ wurde nach ihrer Erstveröffentlichung im Jahr 2000 zu einem Bestseller. Jürgen Peter Schmied legt nun die erste Biographie vor, die auf einer gründlichen Auswertung des umfangreichen Nachlasses beruht.
(Aus dem Klappentext) Leseprobe
 
 
  
 
 
Daniel Miller, Der Trost der Dinge.
Aus dem Englischen von Frank Jakubzik
Edition Suhrkamp. Broschur
 
Über die moderne Welt sind viele diagnostische Mythen im Umlauf. Der englische Anthropologe Daniel Miller hat diese Mythen hinterfragt – genauer: Er hat die Bewohner einer Londoner Straße befragt. Und da die Menschen nun einmal nicht gerne über ihr Leben Auskunft geben, hat er mit ihnen über die Dinge in ihren Wohnungen gesprochen
(Aus dem Klappentext) Leseprobe
  
 
 
 

Roger Willemsen, Die Enden der Welt.
S. Fischer Verlag. Geb.

"Er wendet sich voller Achtung und Empathie den anderen zu, denen er unterwegs begegnet, und im Augenblick des Abschieds entfaltet er eine scheue Zärtlichkeit, die zu Herzen geht."
Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung

"Schaulust und Wissensdurst prägen dieses Buch"
Denis Scheck, ›Druckfrisch‹ – ARD
Leseprobe
 

 
   

Kunstband:

 
Gesamtkunstwerk Expressionismus
Kunst, Film, Literatur, Theater, Tanz und Architektur 1905 bis 1925
hrsg. v.
Claudia Dillmann und Ralf Beil
Hatje Cantz Verlag. Geb.
 
(…) Kunst, Film, Literatur, Theater, Tanz und Architektur. Das faszinierende Panorama einer bewegten Epoche und bahnbrechenden Kunstbewegung
(Aus dem Klappentext)
Mathildenhöhe Darmstadt: 24.10.2010–13.2.2011
Zur Verlagsseite mit Leseprobe
 
 
 

Barbara Klemm, Straßen Bilder. Mit Texten von Barbara Catoir und Hans Magnus Enzensberger Nimbus Verlag. Geb.
Barbara Klemm ist Max Beckmann Preisträgerin 2010.
 
Trotz aller Kontraste, die ihr begegnen, vermeidet Barbara Klemm alles Plakative. Denn dies ist ihre große Kunst: dem Unscheinbarsten und Elendsten seine Würde zu lassen. Und man fragt sich: Wie sie es, an jedem Punkt dieser Welt, fertig bringt, mit ihrer Kamera ohne sichtbares Aufhebens anwesend zu sein und gleichzeitig in tiefstem Sinn Anteil zu nehmen.
(Aus dem Klappentext)
Der Bildband ist bei uns signiert erhältlich. Barbara Klemm ist Mitglied und Gesellschafterin der autorenbuchhandlung marx & co.
 
 

Bilderbuch:

 

Christopher Wormell, Von allen Tieren immer zwei. Die Geschichte der Arche Noah
Aus dem Englischen von Stephanie Menge
Sauerländer Verlag.
Bilderbuch, geb., mit Ausklappseiten.
Ab 4 Jahre.
 
"Du musst ein Schiff bauen!" Eines Tages sprach Gott zu Noah und erzählte ihm von einer großen Flut. Sie werde bald die ganze Erde bedecken. Er sagte zu Noah, er müsse die Tiere retten. Nachdem Noah eine große Arche gebaut hatte, begann er, Tiere aufzunehmen…"
 
  
 

Nadia Budde: Unheimliche Begegnungen auf Quittenquart
Peter Hammer Verlag.
Bilderbuch, geb. Ab 4 Jahre.

"Was ihre Figuren, was die Inhalte ihrer Bilderbücher angeht, so hat Nadia Budde ohne Zweifel ihren eigenen, ganz unverkennbaren Stil. Es ist gerade diese Mixtur aus witzig und schräg und hintersinnig, die ihre Bücher so erfolgreich macht."
Axel Vits für www.kommbuch.com

  

Manuela Olten, Monster gibt’s wirklich, oder?
Carlsen Verlag. Bilderbuch, geb.
Ab 4 Jahre.

Meine große Schwester, die ist echt komisch. Sie behauptet nämlich, dass
Monster ausgestorben sind. So ein Quatsch!

 
"Gar nicht zum Gruseln. Lieber zum Überlegen, zu welcher Monstersorte du dich zählst!"
Geo mini
 
 

Vorlesebuch / Erstes Lesealter:

 
 
Barbara Gelberg (Hg.): Starke Freunde. Die schönsten Vorlesegeschichten. Mit Bildern von Philip Waechter. Beltz Verlag. Geb.
Ab 6 Jahre
 
Ein neues, wunderschönes Vorlesebuch für Kinder mit Geschichten beliebter Autorinnen und Autoren und Originalbeiträgen von Rafik Schami, Martina Wildner, Wiland Freund, Annette Pehnt u.a.m. Philip Waechter hat sie reich bebildert; originell und verblüffend, witzig und liebevoll – wie es eben so die waechtersche Art ist.
(Aus dem Klappentext) Leseprobe
 
  
Gunnel Linde, Mit Jasper im Gepäck. Mit Bildern von Susanne Göhlich. Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer
Gerstenberg Verlag. Geb.
Ab 7 zum Selberlesen, ab 5 zum Vorlesen.
 
Es gibt Kinder, denen geht es gut! Die haben eine Tante, die sie zu einer Reise nach Kopenhagen einlädt. Und sie in den Zoo führt, wo es eine Lotterie mit herrlichen Gewinnen gibt… Eine turbulente Komödie, ideal auch zum Vorlesen.
(Klappentext)

 
 
 
 

Lesealter bis ca. 11 Jahre:

Monika Helfer/Michael Köhlmeier
Rosie und der Urgroßvater
Mit Bildern von Barbara Steinitz
Hanser Kinderbuchverlag. Geb.

Ab 10 Jahre.
 
Das Buch handelt von einem Mädchen namens Rosie, das in New York lebt und jeden Mittwoch ihren Urgroßvater besucht. Er erzählt ihr Geschichten aus Hohenems. Dort ist er in der großen jüdischen Gemeinde aufgewachsen. Die Geschichten sind manchmal traurig und manchmal lustig. Nicht alle Geschichten sind ganz wahr; manche sind auch erfunden, wenigstens zum Teil.
Das Buch erzählt nicht nur eine Geschichte, sondern zwei: einmal die vom Urgroßvater und seinem früheren Leben in Hohenems und einmal die von Rosie und ihrer Familie und ihrer Freundin in New York.
Ich finde das Buch sehr schön geschrieben, aber wenn man wenig über das Judentum weiß, ist es manchmal schwer zu verstehen.
 
Anna Determann, 12 Jahre, Frankfurt am Main für www.kommbuch.com

 

 
 
 
 
Maria Parr, Sommersprossen auf den Knien. Illustrationen von Heike Herold. Aus dem Norwegischen von Christel Hildebrandt. 
Celilie Dressler Verlag. Geb. Ab 8 Jahre.
 
Hinreißend: Tonje bringt Sonnenschein! Ein Buch, das glücklich macht.
(Aus dem Klappentext.)

 Zu den vielen Pressezitaten von der Verlagsseite

 
 
 
 
 

Boris Pfeiffer, Die Knochen der Götter. Die Akademie der Abenteuer. Bibliographisches Institut. Geb. Ab 10 Jahre.
 
Als Rufus die Eingangshalle der Akademie betritt, beginnt für ihn ein aufregendes Abenteuer! Das altehrwürdige Gebäude ist gefüllt mit den rätselhaftesten Fundstücken aus der Vergangenheit. Was hatte es mit diesen Scherben, Fetzen und Bruchstücken auf sich? Und warum wurden hier an der Akademie neben "Ausgestorbene Sprachen" und "Antike Schwertkunde" auch seltsam klingende Fächer wie "Gesetzmäßigkeiten der Fluten" oder "Seltene Anschwemmungsartefakte" unterrichtet? Artefakte – was sollte das überhaupt sein? Rufus, Fili und No sind dem Geheimnis auf der Spur – und schon bald durchströmen längst vergessene Szenen aus der Zeit der Pharaonen die Akademie … (Aus dem Klappentext).
 
 
 

Für Jugendliche:

 
Susanne Collins, Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe. Band 2 der Trilogie.Aus dem Amerikanischen von Sylke Hachmeister / Peter Klöss. Oettinger Verlag. Geb.
Ab ca. 14 Jahre
 
Seitdem Katniss und Peeta sich geweigert haben, einander in der Arena zu töten, werden sie vom Kapitol als Liebespaar durch das ganze Land geschickt. Doch da ist auch noch Gale, der Jugendfreund von Katniss. Und mit einem Mal weiß sie nicht mehr, was sie wirklich fühlt – oder fühlen darf. Als immer mehr Menschen in ihr und Peeta ein Symbol des Widerstands sehen, geraten sie alle in große Gefahr. Und Katniss muss sich entscheiden – zwischen Peeta und Gale, zwischen Freiheit und Sicherheit, zwischen Leben und Tod …  (Aus dem Klappentext)
Zu den vielen Pressezitaten von der Verlagsseite.
 
 
Peter van Olmen, Odessa und die geheime Welt der Bücher. Mit Vignetten von Nicole de Cock. Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. Cecilie Dressler Verlag. Geb.
Ab 12 Jahre.
 
Rätsel, Geheimnisse und eine große Verschwörung in einer faszinierenden literarischen Parallelwelt, in der Musen, die Ritter der Tafelrunde, Shakespeare und viele andere große Schriftsteller der Literaturgeschichte leben. Glossar mit wichtigen Persönlichkeiten im Anhang.
(Aus dem Klappentext)
 
  
Keith Gray, Ostrich Boys. rororo Rotfuchs, Rowohlt Verlag. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutschahn. Taschenbuch. Ab 13 Jahre
 
"Das ist aber kein richtiges Kidnapping, oder? Dazu müsste er doch lebendig sein!" Drei Freunde, eine gestohlene Urne, eine wilde Reise nach Schottland ­- Kenny, Sim und Blake haben nur ein Ziel: Sie wollen ihrem verstorbenen Freund Ross ein Begräbnis ermöglichen, wie es ihm gefallen hätte.
(Aus dem Klappentext)
Leseprobe
 
 
 

 Und wenn Sie noch weitere Buchempfehlungen von uns anschauen mögen, dann schauen Sie doch auch einmal bei www.kommbuch.com. Oder kommen Sie in unsere Buchhandlung, da können Sie in Ruhe stöbern und Sie erhalten unseren neuen gedruckten Katalog, mit Buchempfehlungen.
 

 
 

 

Gedicht-Solo-Konzert mit Sabine Krams (Cello)

GCELLOSIA

MUSIK FÜR CELLO UND POESIE

Datum:
Montag, 1. November 2010 – 20:00
 
Eintritt:
5.- €
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Die Frankfurter Cellistin Sabine Krams rezitiert Werke des 1946 geborenen peruanischen Dichters Joao Andrade Martinez und verbindet sie mit Solostücken aus drei Jahrhunderten. Sie interpretiert das niedergeschriebene Gedicht mit der notenschriftlichen Musik und umgekehrt.
Martinez‘ lautmalerische Gedichte werden mit Werken von Duport, Bach, Piatti, Debussy und Cassado kombiniert.

Sabine Krams in Frankfurt geboren, studierte zunächst bei Prof.Christoph Henkel Cello an der Musikschule Freiburg: 1985 Hochschulabschluß und staatliche Musiklehrerprüfung; sie erhielt diverse Preise und Auszeichnungen. 1985 Stipendiatin des DAAD bei Prof.Janós Starker an der Indiana University Bloomington/USA; 1987 Master of Music und Performer Certificate. Studien bei Prof. Friedrich-Jürgen Sellheim 1987-90 an der Hochschule in Hannover; Solistenprüfung. 1987-89 Solocellistin im Staatsorchester Braunschweig, 1989 stellvert. Solocellistin des Frankfurter Museumsorchester und Dozentin an der HfM in Frankfurt. Seit 1991 Mitglied des Ensemble Concertant Frankfurt.

Joao Andrade Martinez
, 1946 in Lima / Peru geboren, lebt seit 1980 in Deutschland. Er verbindet in seiner Kunst Malerei, Literatur und Musik. Als 18-Jähriger hat er die ersten Gedichte in verschiedenen Sprachen geschrieben und in Literaturzeitungen seiner damaligen Aufenthaltsländer wie Rumänien, Ungarn und Frankreich publiziert.

BESOS oder J’aime . 101 Gedichte . 2008.   24,90 €
J’AIME – 102 Joyas, m. Audio-CD. Gedichte. Mit Illustr. v. Vasile Gheorghita. 2010.  29,90 €

Programm:

Motto
Jean Louis Duport, Caprice Nr.10 A-Dur
Gedicht
Johann Sebastian Bach, Suite Nr. 3, C-Dur BWV1009
Prélude – Allemande
Gedicht
Courante – Sarabande
Gedicht
Bourree I und II – Gigue
Gedicht
Alfredo Piatti, Caprice Nr. 6 F-Dur
Gedicht
Claude Debussy, Syrinx
Gedicht
Alfredo Piatti, Caprice Nr. 7 C-Dur
Gedicht
Gaspar Cassado, Suite für Cello Solo
Preludio Fantasia
Gedicht
Sardana
Gedicht
Danza finale

Was wird denn hier so gelesen? Zwei Buchempfehlungen!

 
 

Romualdas Granauskas:

Das Strudelloch
Roman.
Aus dem Litauischen von Gila Rom

Wallstein Verlag 2010, 248 Seiten

„Was bleibt zurück von einem Menschen, wenn er selbst nicht mehr da ist?“ Diese Frage steht am Anfang des so berührenden wie verstörenden Romans eines der wichtigsten Schriftsteller Litauens, und es ist ein Glück, dieses großartige Buch auf Deutsch lesen zu können.

Erzählt wird die Geschichte von Gaucis, der nach dem Tod des aus einem Kriegsgefangenenlager entlassenen Vaters mit seiner Mutter in einem Dorf aufwächst, das Lesen entdeckt, einen Freund findet und verliert, nach dem Militärdienst in einem Montagewerk in der Stadt arbeitet, im Wohnheim lebt, heiratet und geschieden wird. „Er lebte so, dass man – auch bei bestem Willen – nichts Interessantes über ihn hätte schreiben können“, sagt der Erzähler im Vorwort, nur um dann auf den restlichen 230 Seiten das genaue Gegenteil zu beweisen. Mit kargen Worten gelingt dem Autor die unglaublich dichte Beschreibung eines Menschen auf der verzweifelten Suche nach einem Gegenüber, einem Anderen, scheitert aber auf schreckliche Weise an einer Welt, die von Brutalität, Habgier, Kälte und Sprachlosigkeit geprägt ist. Natürlich ist das Buch auch als eine – brillante – Abrechnung mit dem Stalinismus zu lesen, aber vor allem ist „Das Strudelloch“ ein literarisches Meisterwerk, dem man nur viele Leser wünschen kann.

Irmgard Hölscher

Hier finden Sie zu dem Roman von Romualdas Granauskas eine Leseprobe.

 

Lutz van Dijk:
Romeo und Jabulile
Peter Hammer Verlag 2010, 112 Seiten, € 12,90.
Ab 12 Jahre

Die 13jährige Jabulile hat gerade ein Traumtor für ihr Mädchenteam aus dem Township Masi geschossen. Alle jubeln, und ein fremder Junge gratuliert ihr strahlend: Romeo. Jabulile wundert sich, als ihr älterer Bruder herbei stürmt, den Fremden beschimpft und ihn verjagt. Romeo ist ein “Simbo“, ein Flüchtling aus Simbabwe. Viele im Township sehen in ihnen nur bettelarme Leute, die den Südafrikanern die Arbeit wegnehmen. Es ist der Beginn einer zarten Liebesgeschichte zwischen Romeo und Jabulile, aber auch die Geschichte einer Jagd auf die verhassten Fremden.
Lutz van Dijk lässt ohne viele Umstände Wut und Hass, aber auch Liebe und Hoffnung lebendig werden, und schafft es, den Leser sehr schnell in seinen Bann zu ziehen. Trotz des heiklen Themas Fremdenhass ein leicht und gut zu lesendes, aktuelles Buch.
Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Bei ausländerfeindlichen Ausschreitungen in einem Township in der Nähe von Kapstadt wurden im Mai 2008 über 60 Menschen ermordet und die Häuser von tausenden Familien in Brand gesteckt.
 
Chantal Gissel
Und wenn Sie in unseren Leseempfehlungen weiterlesen möchten, schauen Sie doch einmal unter www.kommbuch.com. Wir wünschen viel Vergnügen!
 
 
 

Einladung zur Autorenlesung

Olga Martynova:
Sogar Papageien überleben uns. Roman

Dienstag, 28. September 20 Uhr
Eintritt: 5 Euro

Ein Roman über eine russisch-deutsche Liebe, über Russland von der Zarenzeit bis zur Perestrojka, über Petersburg, Daniil Charms und über das wundersame Wiederkehren der Zeit: Die russische Lyrikerin und Essayistin Olga Martynova, geboren 1962 in Sibirien, aufgewachsen in Petersburg, seit 1991 in Frankfurt am Main zu Hause, hat mit ihrem ersten in deutscher Sprache geschriebenen Roman eine Brücke zwischen Russland und Deutschland geschlagen.

Sogar Papageien überleben uns ist eine transnationale Liebesgeschichte zwischen einer Russin und einem Deutschen. Marina stammt aus Petersburg, sie ist zu Besuch in Deutschland und hält bei einem Kongress einen Vortrag über Daniil Charms. Auch anwesend: Andreas, vor 20 Jahren Russischstudent in Leningrad, vor 20 Jahren Marinas große Liebe. Die Vergangenheit ist nicht vergangen – und das gilt nicht nur für diese private Geschichte.

Der Roman steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2010.
 
 

 

 

 
© Daniel Jurjew
Olga Martynowa wurde 1962 in Sibirien geboren, sie wuchs in Leningrad auf, studierte russische Sprache und Literatur; 1991 zog sie nach Deutschland. Sie lebt mit ihrem Mann Oleg Jurjew in Frankfurt am Main.
Sie schreibt Gedichte (auf russisch) und Essays und Prosa (auf deutsch).
Brief an die Zypressen, Gedichte, 2001;
Wer schenkt was wem, Essays, 2003;
Rom liegt irgendwo in Russland, Gedichte, 2006;
In der Zugluft Europas, Gedichte, 2009.
 
Olga Martynova
Sogar Papageien überleben uns. Roman
Droschl Verlag 2010; € 19,-
 
Noch ein paar Links:
Auf der Website des Grazer Droschl-Verlags finden Sie weitere Informationen zu dem Buch von Olga Martynova, unter anderem Auszüge aus den zahlreichen Rezensionen zu diesem Titel.
Leseprobe
 …und wenn Sie Lust haben, noch ein wenig in unseren Buchempfehlungen zu stöbern, lassen Sie sich einladen zu www.kommbuch.com. Wir wünschen viel Vergnügen!
 

 

Was wird denn hier so gelesen? Zwei Buchempfehlungen!

 

Wilfried Steiner: Bacons Finsternis. Roman

Deuticke im Paul Zsolnay Verlag, Wien 2010, geb. 288 Seiten

Als Arthur Valentins Frau Isabel ihm am Ende des gemeinsamen Griechenlandurlaubs ohne jede Vorwarnung erklärt, dass sie sich von ihm trennen will, bricht für ihn eine Welt zusammen. Aus seinem Rausch von Leid und Selbstmitleid retten ihn – ausgerechnet, möchte man sagen – die Bilder von Francis Bacon, auf die er bei einem zufälligen Museumsbesuch stößt. Bacon wird ihm zur Besessenheit, er ist von den Bildern völlig fasziniert und fährt sogar nach London, um sich in der Tate Gallery weitere Bilder anzusehen. Dabei stößt er auf Isabel – natürlich in Begleitung eines anderen Mannes. Aus den Fetzen ihrer Unterhaltung, die er aufschnappen kann, schließt er, dass die beiden einen Kunstraub planen – und setzt sich verbissen auf ihre Spur.

Wilfried Steiner hat ein wunderbares Buch geschrieben. Ein Buch, das witzig und ironisch das Liebesleid eines verlassenen Mannes schildert und gleichzeitig eine so kluge, kenntnisreiche und unglaublich lesbare Einführung in das Werk von Bacon und Lucien Freud bietet, dass jeder Kunstwissenschaftler oder –pädagoge vor Neid erblassen müsste. Ich habe lange kein Buch mehr in der Hand gehabt, dem es so gut gelingt, sein keineswegs einfaches Thema – Leben und Werk von Francis Bacon – durch eine in jeder Beziehung gelungene und stimmige Rahmenhandlung so unterhaltsam zu vermitteln. Ich kann das Buch jedem kunstinteressierten Laien nur dringend ans Herz legen – genauso wie all denen, die einfach eine gute, tragikkomische und spannende Geschichte lesen wollen und dafür in Kauf nehmen, nebenbei noch viel über einen der faszinierendsten Künstler des 20. Jahrhunderts zu erfahren. Großartig!
Irmgard Hölscher

Hier finden Sie eine Leseprobe zu Wilfried Steiners Roman.

 

 


  

Judy Blume / Karsten Teich: Luis und Amanda
Spinnenkackesuppe und der erste Halbgeburtstag der Weltgeschichte

Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit. Tulipan Verlag, Berlin 2010, Fadenheftung, 168 Seiten
Ab 6 Jahre
Das ist mal wieder eines der wunderschönen Vorlesebücher für die ganze Familie! Amanda geht in die dritte Klasse, Luis in die erste. Niemand kann ein größerer Nervzwerg sein als dieser kleine Bruder – davon ist Amanda felsenfest überzeugt. Er nuckelt nachts noch an seinem Schmuseelefanten, fürchtet sich vor der Schere des Friseurs (und trägt deshalb dort Ohrenschützer), isst nur weiße Lebensmittel und verliert seinen Wackelzahn ausgerechnet im Schulbus. Amanda dagegen ist superschlau – und so nennt ihr kleiner Bruder Luis sie auch. Die Superschlaue glaubt, dass sie seine Gedanken lesen kann, sie feiert ihren Halbgeburtstag als Prinzessinnenparty und wünscht sich sehnlich einen anderen Namen. Viel Konkurrenz gibt es zwischen den beiden, aber andererseits ist eines auch ganz klar: trotz allem trösten und verbünden sich die beiden, spielen gemeinsam und wenn es sein muss, halten sie fest zusammen. Das müssen sie auch wirklich, denn es gibt einen älteren Schüler, der Luis auf dem Schulhof bedroht und ihm seine Lupe klauen will. Behutsam wird der Konflikt aus der Sicht der Kinder geschildert: die Sorge, das Bauchweh, die Schlaflosigkeit des Kleinen, der Löwenmut und die Entschiedenheit der größeren Schwester, Luis gegen den viel älteren Jungen zu beschützen. Das bleibt bei aller Dramatik genauso hörbar wie der sensibel-zurückhaltende Rat der Eltern, im Notfall bei ihnen oder den Lehrern Unterstützung einzufordern. Am Ende ist es übrigens Luis, der für seine Schwester die Lehrerin zur Hilfe holt: „In der Schule sollte niemand Angst haben.“

Ernsthaftes wechselt mit Vergnüglichem ab. Bloßgestellt wird niemand, abwechselnd erzählen beide Kinder aus ihrem Geschwisteralltag, und auch die Eltern bekommen durch sie eine Stimme. Sehr authentisch im Ton, witzig und doch mit leisen, klugen Zwischentönen, ist so ein wunderschönes, zeitgemäßes Familienporträt entstanden mit hohem Identifikationspotential für alle Zuhörer-(Geschwister-) Kinder und nicht zuletzt auch für deren Eltern. Perfekt illustrieren dieses Buch die pointierten, freundlichen Zeichnungen.
Claudia Biester

 
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Wir wünschen viel Vergnügen!