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168 Beiträge

Lesung und Gespräch – Jutta Person „Esel“

Donnerstag, 1. Oktober 2015, 20 Uhr

esel

Störrisch, dumm, eigensinnig und geil – die Eigenschaften, die dem Esel zugeschrieben werden, sind selten schmeichelhaft. Und doch spielt kaum ein Tier in der Kulturgeschichte eine so bedeutende Rolle wie der Esel. Jutta Person erzählt die erstaunlich reiche Geschichte dieses faszinierenden Lastentiers und betreibt eine Charakterologie des Esels. Sie trifft prominente Eselzüchter und portraitiert domestizierte und wilde Eselarten. Nicht zuletzt zeigt sie, wie klug dieses vermeintlich dumme Tier mit den schönen Augen ist – und wie viel wir von ihm lernen können.

Esel und Eulen, Äpfel und Birnen, Monster und Gespenster: Die von Judith Schalansky im Verlag Matthes & Seitz herausgegebene Reihe Naturkunden erzählt von Tieren und Pflanzen, von Landschaften, Steinen, Himmelskörpern und fremden Wesen. Der Name ist Programm: Hier wird eine leidenschaftliche Erforschung der Welt betrieben; kundig, anschaulich und in liebevoll gestalteten Ausgaben. Die Naturkunden sind Zeugnis einer lebendigen Buchkultur und eines sorgsamen Verlagsprogramms.

Jutta Person
(c) Falk Nordmann

Jutta Person ist Journalistin und Kulturwissenschaftlerin. Sie wurde 1971 in Südbaden geboren und lebt in Berlin. Sie studierte Germanistik, Italianistik und Philosophie in Köln und Italien und promovierte mit einer Arbeit zur Geschichte der Physiognomik im 19. Jahrhundert. Sie schreibt für die Süddeutsche Zeitung, für Literaturen, Die Zeit und das Philosophie Magazin. Von 2004 bis 2007 war sie Redakteurin bei Literaturen, seit Oktober 2011 betreut sie das Ressort Bücher beim Philosophie Magazin. 2012 war sie Mitglied in der Jury des Deutschen Buchpreises.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Karl Marx Buchhandlung (Frankfurt-Bockenheim) und mit freundlicher Unterstützung des Verlags Matthes & Seitz.

 

Bibliographische Angaben:

Jutta Person, Judith Schalansky (Hg.)
Esel. Ein Portrait
Mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Kleinoktav-Format
144 Seiten, flexibler Einband, fadengeheftet und mit Kopfschnitt
40 Abbildungen
ISBN: 978-3-88221-078-1
Preis: 18,00 €

 

Bilderbuchferien

Bilderbuchferien für Kindergarten- und Grundschulkinder

In den Sommerferien lesen wir jeden Montag und Donnerstag um 10 Uhr ein Bilderbuch vor.

Wir freuen uns auf Euch! Schöne Ferien wünschen die Buchhändlerinnen aus der Autorenbuchhandlung!


WaechterMontag, 3 August 2015

Philip Waechter
Endlich wieder zelten

Beltz Verlag

ab 3 Jahren

 

 

 

 


BoieDonnerstag, 6. August 2015

Kirsten Boie, Regina Kehn
Warum wir im Sommer Mückenstiche kriegen, die Schnecken unseren Salat fressen und es den Regenbogen gibt

Jumbo Neue Medien

ab 5 Jahren

 

 

 


BuecherschnappMontag, 10. August 2015

Helen und Thomas Docherty
Der Bücherschnapp

Ellermann Verlag

ab 3 Jahren

 

 

 

 


OrthsDonnerstag, 13. August 2015

Markus Orths
Das Zebra unterm Bett

Moritz Verlag

ab 6 Jahren

 

 

 

 


Atlantis Nova H14.inddMontag, 17 August 2015

Lorenz Pauli, Katharina Schärer
Da bist du ja!

Atlantis

ab 3 Jahren

 

 

 

 


DammDonnerstag, 20. August 2015

Antje Damm
Der Besuch

Moritz Verlag

ab 4 Jahren

 

 

 

 


ChaudMontag, 24. August 2015

Benjamin Chaud
Großer Bärenzirkus

Gerstenberg Verlag

ab 3 Jahren

 

 

 

 


Tellegen_24677_Umschlag_DruckNEU.inddDonnerstag, 27. August 2015

Toon Tellegen, Marc Boutavant
Man wird doch wohl mal wütend werden dürfen

Hanser Verlag

ab 6 Jahren

 

 

 

 

Lesung und Gespräch – Steven Uhly „Königreich der Dämmerung“

Mittwoch, 1. Juli 2015, 20 Uhr

Moderation: Christian Ruzicska

Steven Uhly Königreich der Dämmerung. Roman Secession Verlag für Literatur, 29,95
Steven Uhly
Königreich der Dämmerung. Roman
Secession Verlag für Literatur, 29,95

Die Anfangsszenen des Romans spielen im Herbst 1944. In einer kleinen Stadt in Polen erschießt eine Jüdin einen SS-Sturmbannführer, 37 Jahre alt. Tags darauf werden 37 Menschen öffentlich hingerichtet. Willkür und Widerstand sind gleichermaßen Teil der gewaltigen Anfangszenen des Romans, der mit großer emotionaler Kraft einen Erzählbogen von den letzten Kriegsmonaten bis in die jüngste Vergangenheit spannt.

„Königreich der Dämmerung“ berichtet vom Leben einer jüdischen Flüchtlingsgruppe, von einer umgesiedelten Bauernfamilie aus der Bukowina, vom Leben in den Camps für Displaced Persons und verwebt dabei Weltpolitik und den Lebenswillen der häufig im Untergrund agierenden Menschen.
„Es ist verwunderlich, dass dieser Roman bisher so wenig Aufsehen erregt hat, scheint er doch wie geschaffen dafür zu sein, kontrovers diskutiert zu werden. Ein Roman, der vergessene, verdrängte Ereignisse einer Ära aufgreift, als der Frieden noch ziemlich kriegerisch war. Ein Autor, der sich nicht scheut, die bekannten Dinge auch gegen ihre übliche Interpretation zu deuten. Ja, es ist rätselhaft, dass Steven Uhlys „Königreich der Dämmerung“ nicht im Zentrum literarischer Debatten steht.“ (Karl-Markus Gauss in der Süddeutschen Zeitung)

Steven Uhly, 1964 in Köln geboren, ist deutsch-bengalischer Abstammung. Er studierte Literatur, leitete ein Institut in Brasilien, übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. Sein Debütroman »Mein Leben in Aspik« erschien 2010, danach 2011 »Adams Fuge« und 2012 »Glückskind«.

Christian Ruzicska, Verleger des Secession-Verlags und Übersetzer.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem “Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik” der Goethe Universität Frankfurt

Buchvorstellung und Gespräch

Moritz Baßler „Deutsche Erzählprosa 1850 – 1950“

Moderation: Heinz Drügh

Dienstag, 16. Juni 2015, 20:00 Uhr

bassler
Moritz Baßler Deutsche Erzählprosa 1850-1950. Eine Geschichte literarischer Verfahren. Erich Schmidt Verlag, 49,80 €

 

Moritz Baßlers Buch ist eine Literaturgeschichte der anderen Art. Was hält die deutsche Literatur von 1850 bis 1950 am Laufen? Wie ist sie gemacht, wie funktioniert sie? Der Weg führt vom Poetischen Realismus des 19. Jahrhunderts über die frühe und die emphatisch-wilde Moderne bis hin zu den neuen Realismen der 1920er Jahre, die die deutsche Literatur noch weit über 1945 hinaus prägten. In kurzen Textproben und anschaulichen Skizzen präsentiert Moritz Baßler einen neuen, komplexen Zugriff auf die Geschichte deutschsprachiger Erzählprosa. Warum müssen realistische Helden immer entsagen? Was eint die vielen Ismen um 1900? Warum versteht man expressionistische Texte nicht? Und wie kommt es, dass die Literatur so unterschiedlicher Richtungen wie Neue Sachlichkeit, Magischer Realismus, NS- und Exilliteratur ab 1920 wieder flächendeckend realistisch schreibt? Was für Kunst oder Musik selbstverständlich ist, wird hier erstmals für die deutschsprachige Literatur vorgelegt: eine Geschichte ihrer Verfahren.

 

Prof. Dr. Moritz Baßler, geb. 1962, Professor für Neuere Deutsche Literatur in Münster. Studium der Germanistik und Philosophie in Kiel, Tübingen und Berkeley. 1993 Promotion: Die Entdeckung der Textur, 2003 Habilitation: Die kulturpoetische Funktion und das Archiv. Neben zahlreichen Publikationen im Gebiet der Literatur ist er Mitbegründer der Zeitschrift POP-Kultur und Kritik.

Prof. Dr. Heinz Drügh, geb. 1965, Professor für Neuere Deutsche Literatur und Ästhetik an der Goethe-Universität Frankfurt/M.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem „Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik“ der Goethe Universität Frankfurt

Trauma, Therapie und Politik am Anfang des 21. Jahrhunderts – José Brunner und David Becker im Gespräch

Montag, 20. April 2015, 20 Uhr

Prismen – Institut für Sozialforschung bei Marx & Co

Traumaarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil der Auseinandersetzung mit den psychischen Folgen von Krieg und Terror, Verfolgung und Unterdrückung. Dabei sind Traumatheorien und damit verbundene Interventionsansätze selbst immer auch Ausdruck gesellschaftlicher Konflikte und Wertedebatten. Zudem ist häufig unklar, wie Fachleute der Seele therapeutisch arbeiten können, wenn sie selbst der Feindschaft und kollektiver Gewalt ausgesetzt sind. Und vor allem: Welche Ziele verfolgen sie? Sorgen sie sich in solchen Situationen hauptsächlich um die seelische Gesundheit der einzelnen Menschen, die psychische Stärke der betroffenen Nationen, oder ermutigt sie ihre therapeutische Erfahrung, sich vor allem friedenspolitisch zu engagieren und sich für Versöhnung einzusetzen?

José Brunner und David Becker sprechen über die politischen Dimensionen der Traumatheorien, ihre Bedeutung für die therapeutische Praxis sowie über die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen sie Politik und Therapie miteinander in Verbindung bringen.

David Becker, Dr. phil., ist Direktor des Büros für psychosoziale Prozesse (OPSI) der Internationalen Akademie Berlin für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie (INA), Professor für Psychologie an der Sigmund Freud PrivatUniversität, Berlin, und berät psychosoziale Projekte im In- und Ausland, gegenwärtig vor allem im Nahen Osten.

José Brunner, PhD, ist Professor am Institut für Wissenschaftsphilosophie und -geschichte sowie an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tel Aviv; Leiter des Eva und Marc Besen Institute for the Study of Historical Consciousness; Herausgeber der Zeitschrift History & Memory sowie Mitbegründer der ersten »legal clinic« für die Rechte von Holocaust-Überlebenden in Israel. Am Institut für Sozialforschung ist José Brunner Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats.

Anlass und Hintergrund des Gesprächs bildet das Erscheinen der beiden Bücher:

José Brunner: Die Politik des Traumas. Gewalterfahrungen und psychisches Leid in den USA, in Deutschland und im Israel/Palästina-Konflikt. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2009. Berlin: Suhrkamp 2014
José Brunner: Die Politik des Traumas. Gewalterfahrungen und psychisches Leid in den USA, in Deutschland und im Israel/Palästina-Konflikt. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2009. Berlin: Suhrkamp 2014
David Becker: Die Erfindung des Traumas. Verflochtene Geschichten. Neuauflage. Gießen: Psychosozial-Verlag 2014.
David Becker: Die Erfindung des Traumas. Verflochtene Geschichten. Neuauflage. Gießen: Psychosozial-Verlag 2014.

Frieder Vogelmann „Im Bann der Verantwortung“ – Im Gespräch mit Klaus Günther

Montag, 16. März 2015, 20 Uhr

Prismen – Institut für Sozialforschung bei Marx & Co

vogelmannVerantwortung wurde in nur zwei Jahrhunderten von einem marginalen Rechtsbegriff zu einem ethischen Schlüsselkonzept. Heute ist Verantwortung eine selbstverständliche Norm unseres Handelns, die in der Philosophie zwar viel diskutiert, aber kaum je grundsätzlich hinterfragt, geschweige denn kritisiert wird. Für diese Blindheit großer Teile der Philosophie, die weder die praktischen noch die theoretischen Auswirkungen von Verantwortung sieht, zahlen wir, so Frieder Vogelmanns These, einen hohen Preis: So hat sich Verantwortung etwa in den Feldern von Arbeit und Kriminalität stark verändert. Indem sie von der Voraussetzung substantieller Handlungsmacht entkoppelt wird, trägt sie dazu bei, unternehmerische Imperative in die Selbstverhältnisse von Lohnarbeiterinnen und »Arbeitslosen« einzuschmelzen; Bürger_innen werden aktiv in eine präventiv gewendete Kriminalpolitik eingebunden. In der Philosophie wird Verantwortung immer stärker mit Handlungsmacht verknüpft, so dass sie eine Verantwortung legitimiert, deren Praxis sie nicht kennt und deren problematisches Selbstverhältnis sie nicht untersucht. Im Bann der Verantwortung gefangen, vernachlässigt die Philosophie ihre ureigenste Aufgabe und bleibt unaufgeklärt.

Frieder Vogelmann, Dr. phil., ist Philosoph am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS) an der Universität Bremen. Er studierte an der Universität Freiburg und pro¬movierte an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der politischen Philosophie, wo er zur Frage der Kritik, zum Verhältnis von Wahrheit und Politik sowie zur neueren französischen Philosophie, insbesondere zu Michel Foucault, forscht. In der Schriftenreihe des IfS ist von ihm erschienen: Im Bann der Verantwortung. Frankfurt a. M. und New York: Campus 2014.  34,90 €

Klaus Günther Dr. jur., ist Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität Frankfurt, Sprecher des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen« und Mitglied des Kollegiums am IfS. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u. a. die Rechtsphilosophie, Diskurstheorie des Rechts und Theorie der juristischen Argumentation, Begriff und Theorien der Verantwortung, Rechtstheorie der Globalisierung, Recht und Literatur.

Stefanie Hürtgen und Stephan Voswinkel „Arbeit und Leben in prekären Zeiten“

Montag, 9. Februar 2015, 20 Uhr

Auftakt der Veranstaltungsreihe: Prismen – Institut für Sozialforschung bei Marx & Co

Die Krise der sozialen Mitte ist in aller Munde. Ist auch die »Arbeitnehmermitte« verunsichert darüber, ob ihr sozialer Abstieg droht? Wie gehen relativ »normal«, sicher und zumindest halbwegs gut verdienende Beschäftigte mit Krisen- und Prekarisierungserfahrungen um? Werden Ansprüche an Arbeit und Lebensgestaltung zurückgenommen oder aufgegeben? Die von Stefanie Hürtgen und Stephan Voswinkel am Institut für Sozialforschung durchgeführte qualitativ-empirische Untersuchung zeigt auf den ersten Blick keinerlei Defensive bei Angehörigen der »Arbeitnehmermitte«. Ansprüche an Sicherheit, Einkommen, Anerkennung und Kollegialität gelten weiterhin als normal. Arbeit, so wird typischerweise argumentiert, soll »menschlich«, »sozial« und inhaltlich sinnvoll sein; außerhalb der Arbeit soll man ein erfülltes und gutes Leben führen können. Arbeit und Leben sollen gestaltbar sein. Auf den zweiten Blick allerdings zeigt sich dann doch große Verunsicherung: darüber, ob solche Vorstellungen überhaupt noch eine allgemeine gesellschaftliche Norm darstellen und man sie in Betrieb und Gesellschaft also auch als etwas Normales reklamieren kann.

Stefanie Hürtgen, Dr. rer. pol., ist Sozialwissenschaftlerin am Institut für Sozialforschung und Dozentin an der Hochschule Luzern (Schweiz). Sie studierte an der Freien Universität Berlin und forscht und lehrt zu Veränderungen von Arbeit im Kontext von Europäisierung und Globalisierung. Hierzu gehören Fragen der Transnationalisierung von Produktion, der (länderübergreifenden) Prekarisierung und Fragmentierung von Arbeit, aber auch Prozesse der aktiven Selbstkonstitution der Beteiligten als (arbeitende) Subjekte.

Stephan Voswinkel, PD Dr. disc. pol., ist Soziologe am Institut für Sozialforschung und Privatdozent am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität. Er studierte an den Universitäten Marburg und Göttingen und veröffentlichte 2001 seine Habilitation. Eine Vielzahl an empirischen Forschungsprojekten in der Arbeits-, Arbeitsmarkt- und Organisationssoziologie hat er am SOFI Göttingen, an den Universitäten Göttingen, Marburg und Duisburg durchgeführt, bevor er seine Forschungstätigkeit seit 2001 am IfS fortsetzte. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Soziologie der Anerkennung, prekäre Beschäftigung, Ansprüche an Arbeit und psychosoziale Gefährdungen in der Arbeit.

Die Ergebnisse des Projekts, das Stefanie Hürtgen und Stephan Voswinkel präsentieren und zur Diskussion stellen, sind kürzlich als Buch erschienen:

huertgen
Nichtnormale Normalität? Anspruchslogiken aus der Arbeitnehmermitte. Berlin: edition sigma 2014

 

 

Autorenlesung – Franz Friedrich „Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr“

Freitag, 7. November 2014, 20 Uhr

Moderation: Franziska Haug

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Franz Friedrich erzählt in seinem Debütroman „Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr“ die Geschichte dreier ganz unterschiedlicher Menschen und der evakuierten finnischen Insel Uusimaa, auf der die Lapplandmeisen aus rätselhaften Gründen plötzlich verstummt sind. Eine Dokumentarfilmerin dreht auf Uusimaa ihren einzigen Naturfilm. Eine amerikanische Studentin trifft im politisch unruhigen Berlin eine seltsame Chorgruppe und begibt sich im Jahr 2017 mit einem jungen Familienvater auf den Weg nach Uusimaa. Und plötzlich, nach zwei Jahrzehnten unerklärbarer Stille, fangen die Meisen auf der Insel Uusimaa wieder an zu singen.

Der Roman stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2014. Franz Friedrich wurde für dieses Debüt auch mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2014 ausgezeichnet.

Franz Friedrich wurde 1983 in Frankfurt/Oder geboren. Er studierte Experimentalfilm an der Universität der Künste Berlin und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Franz Friedrich lebt in Berlin.

Franziska Haug ist Mitarbeiterin am Lehrstuhl Drügh am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik der Goethe Universität Frankfurt am Main.

Der Eintritt ist frei. Um Voranmeldung wird ausnahmsweise mal gebeten.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Aktionstages “Bücher erleben – Autoren erleben” in Kooperation mit:

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20 Jahre Schöffling Verlag – Lesung mit Mirko Bonné „Nie mehr Nacht“

Donnerstag, 11. September 2014, 20 Uhr

Bonne Nie mehr NachtMarkus Lee reist in den Herbstferien in die Normandie, um für ein Hamburger Kunstmagazin Brücken zu zeichnen, die bei der Landung der Alliierten im Sommer 1944 eine entscheidende Rolle spielten. Lee nimmt seinen fünfzehnjährigen Neffen Jesse mit, dessen bester Freund mit seiner Familie in Nordfrankreich ein verlassenes Strandhotel hütet. Überschattet wird die Reise von der Trauer um Jesses Mutter Ira, deren Suizid der Bruder und der Sohn jeder für sich verwinden müssen. In der verwunschenen Atmosphäre des Hotels L’Angleterre entwickelt sich der geplante einwöchige Aufenthalt zu einer monatelangen Auszeit, die nicht nur für Markus Lee einen Wendepunkt im Leben markiert.
„Nie mehr Nacht“ erzählt schonungslos und ergreifend von der Befreiung Frankreichs, bei der zahllose junge Männer umkamen, die kaum älter als Jesse waren. Dem Zeichner aber ist es zunehmend unmöglich, die Verheerungen des Krieges künstlerisch darzustellen. Doch beinahe noch schwerer fällt es ihm, den Tod der geliebten Schwester zu vergessen. Denn während ein dramatisches Kapitel europäischer Geschichte auf unheimliche Weise in ihm auflebt, stellt sich Markus Lee einem Trauma der eigenen Jugend und Abgründen seiner Familie.

Mirko Bonné, geboren 1965 in Tegernsee, lebt in Hamburg. Neben Übersetzungen von u. a. Sherwood Anderson, Robert Creeley, E. E. Cummings, Emily Dickinson, John Keats und William Butler Yeats veröffentlichte er bislang fünf Romane und fünf Gedichtbände sowie Aufsätze und Reisejournale. Für sein Werk wurde Mirko Bonné vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Ernst Willner-Preis (2002), dem Prix Relay du Roman d’Evasion (2008) und dem Marie Luise Kaschnitz-Preis (2010).

Eine Veranstaltung im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums des Schöffling Verlags.

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Round Table „Exodus. Leben jenseits von Staat und Konsum?“

Montag, 30. Juni 2014, 20.00 Uhr

Westend-1-2014

Anlässlich des Relaunches von WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung laden Institut für Sozialforschung, Campus Verlag und Autorenbuchhandlung marx & co. zur Präsentation des ersten Heftes und zum Umtrunk ein.

Daniel Loick (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Goethe-Universität und IfS) im Gespräch mit Juliane Rebentisch (Professorin für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und IfS), Eva von Redecker (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin) und Ferdinand Sutterlüty (Professor für Soziologie an der Goethe-Universität und IfS).

Ausgehend von einer allgemeinen Lageeinschätzung zur gegenwärtigen Situation der sozialen Bewegungen widmet sich der Abend einer Bestandsaufnahme aktueller Widerstandskulturen. Im Mittelpunkt stehen politische Praktiken, die man als »Exodus« bezeichnen kann – weil sie in unterschiedlicher Weise bestehende Institutionen, Lebensformen oder gesellschaftliche Zusammenhänge verlassen, um woanders neue soziale Beziehungen zu erfinden und zu etablieren. Dazu gehören besetzte Häuser und Fabriken ebenso wie subsistenzorientierte Landwirtschaftsprojekte oder antiautoritäre Kinderläden. Kann man von einer Zunahme solcher Praktiken sprechen?

Ist »Exodus« dafür der richtige Begriff? Was sind spezifische Chancen, Risiken, Potentiale und Verlockungen solcher Praktiken?

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Buchvorstellung und Gespräch

PaTrick Bahners. Entenhausen.
Die ganze Wahrheit

Moderation: Andreas Platthaus

Freitag, 30. Mai 2014, 20 Uhr

Eintritt frei

entenhausencover
C.H. Beck Verlag, 19.95 €

PaTrick Bahners verspricht, uns „die ganze Wahrheit“ über Entenhausen zu erzählen. Entenhausen, die legendäre Metropole an der Gumpe, ist die Heimat Donald Ducks, seines Onkels Dagobert und der drei Neffen Tick, Trick und Track, erfunden vom amerikanischen Zeichner Carl Barks. Die Übersetzerin Dr. Erika Fuchs hat diesen Urcomic in den 50er Jahren mit viel Sprachwitz und Lebendigkeit ins Deutsche übertragen.

PaTrick Bahners ist Donaldist. Akribisch und leidenschaftlich arbeitet er in seinem Buch 25 Jahre donaldistische Forschung auf. Sie will die Stadt Entenhausen sowie ihre Gesellschaft und Umwelt verstehen und deuten.

PaTrick Bahners, 1967 geboren, studierte Geschichte und Philosophie in Bonn und Oxford, er war lange Feuilletonchef der FAZ, und ist jetzt Kulturkorrespondent in New York. Er ist führender Donaldist der zweiten Generation und gründete das Donaldistische Insitut für Rechtskunde und Politik (Direpol); er ist Ehrenpräsidente der „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus D.O.N.A.L.D.” 

Andreas Platthaus, 1966 geboren, studierte Rhetorik, Philosophie und Geschichte in Tübingen. Er hat sich mit der Kunst des Comics befasst und ist seit 1995 Ehrenpräsidente und seit 2007 auch Ehrenmitglied der D.O.N.A.L.D. Seit 1997 arbeitet er im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und ist verantwortlicher Redakteur für Literatur und literarisches Leben.

 

Buchvorstellung und Gespräch

Ulrike Kolb

Die Schlaflosen. Roman

Moderation: Sighard Neckel

Donnerstag, 6. März 2014, 20 Uhr

Eintritt frei

Ulrike Kolb Die Schlaflosen. Roman Wallstein Verlag, 19,90 €
Ulrike Kolb
Die Schlaflosen. Roman
Wallstein Verlag, 19,90 €

 

In Ulrike Kolbs Roman steht Schlaflosigkeit im Mittelpunkt der Handlung. Nahezu alle Figuren sind Schlaflose. Das Geschehen spielt sich in einer einzigen schlaflosen Nacht ab.

Auf dem abgelegenen Landgut Sezkow, das nach der Wiedervereinigung zum Hotel umgebaut wurde, soll ein Wochenendseminar unter Leitung eines «Schlafpapstes» stattfinden. Schlafgestörte aus ganz Deutschland sind angereist, um endlich Heilung zu finden. Doch der Professor erscheint nicht.

Anhand der unterschiedlichen Personen im Roman entwirft Ulrike Kolb ein weitgefächertes Bild der Unruhe in unserer heutigen Gesellschaft. Ist dieser Roman „der passende Roman für unser Burn-out-Zeitalter“? (Oliver Pfohlmann, WDR3)

Sighard Neckel, der sich als Soziologe mit dem Burnout beschäftigt hat, wird mit Ulrike Kolb über ihren Roman sprechen.

Ulrike Kolb, 1942 in Saarbrücken geboren, studierte Sprachen und Pädagogik in Paris, Frankfurt und Berlin. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Veröffentlichungen u.a.: Roman ohne Held (1997); Frühstück mit Max. Roman (2000); Schönes Leben. Roman (2002); Diese eine Nacht. Roman (2003); Yoram. Roman (2009).

Sighard Neckel ist Professor für Soziologie an der Goethe Universität Frankfurt und Mitglied des Kollegiums des Instituts für Sozialforschung. 2013 veröffentlichte er (gemeinsam mit Greta Wagner): Leistung und Erschöpfung. Burnout in der Wettbewerbsgesellschaft.