Das überforderte Subjekt – Psychisches und soziales Leiden in einer Kultur der Selbstoptimierung

Buchvorstellung mit Sabine Flick, Thomas Fuchs, Lukas Iwer, Vera King

Montag, 8. April 2019, 20 Uhr

Suhrkamp Verlag 22 €

Erschöpfung, Burn-out, Depression: Ist das moderne Subjekt überfordert? – Zusammenhänge zwischen psychischen Erkrankungen und einer beschleunigten Gesellschaft werden häufig postuliert. Anlass dazu geben etwa die Statistiken der deutschen Krankenkassen über eine dramatische Zunahme von psychischen Störungen in den letzten Jahrzehnten. Als mögliche Ursachen werden Leistungsverdichtung und Beschleunigung der Arbeitsprozesse, fortschreitende Digitalisierung, steigende Mobilität und vermehrter Konkurrenzdruck genannt.
In dem Band „Das überforderte Subjekt – Zeitdiagnosen einer beschleunigten Gesellschaft“ werden diese Phänomene aus philosophischer, soziologischer, psychologischer und psychotherapeutischer Sicht analysiert. Inwiefern kann die Depression als eine Zeitkrankheit verstanden werden? Welche Rolle spielt die Kultur der (Selbst-)Optimierung? Trägt die Psychotherapie dazu bei, indem sie die Verantwortung für psychische Leiden den Individuen selbst zuschreibt?

Sabine Flick, Dr. phil., Soziologin und Supervisorin, Vertretungsprofessorin am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt/M. und assoziierte Wissenschaftlerin am Institut für Sozialforschung.

Thomas Fuchs, Prof. Dr. med. Dr. phil., ist Karl Jaspers-Professor für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Heidelberg.

Lukas Iwer, M.Sc. M.A., ist Psychotherapeut in Ausbildung am Frankfurter Psychoanalytischen Institut und promoviert am Universitätsklinikum Heidelberg.

Vera King, Prof. Dr. phil., ist Professorin für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Goethe-Universität Frankfurt/M. und Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts.