Im Sommer 1945, wenige Monate nach Kriegsende, läßt eine Frau ihren siebenjährigen Sohn allein am Bahnsteig zurück. Dieses ungeheuerliche Verhalten ist Ausgangspunkt des Romans von Julia Franck. Sie versucht die Gründe dieser Frau verständlich werden zu lassen, die ihren kleinen Sohn verstößt, obwohl sie ihn durch die schweren Kriegsjahre gebracht hat.
Julia Franck erzählt das Leben einer Frau und entwirft gleichzeitig das Porträt einer Generation, die zwischen familiärem Zwang, Verantwortung und Emanzipationswillen zerrissen war.
© Thorsten Greve
Julia Franck, 1970 in Berlin geboren, studierte Altamerikanistik, Philosophie und Germanistik an der FU Berlin. Unter anderem erhielt sie den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis 2004 und die Roswitha-Medaille der Stadt Gandersheim 2005. Zuletzt erschien von ihr „Liebediener“ (1999), „Bauchlandung. Geschichten zum Anfassen“ (2000) und „Lagerfeuer“ (2003).