Lesung – Etel Adnan – Reise zum Mount Tamalpais

Datum:
Montag, 14. April 2008 – 20:00
Eintritt:
4 €

Lesung in Englisch und Deutsch
Den deutschen Text liest Hans-Ulrich Müller-Schwefe

Etel Adnan, eine der kosmopolitischsten Künstlerinnen der arabischen Welt, besitzt eine große Liebe auf der anderen Seite des Ozeans: den Mount Tamalpais, einen achthundert Meter hohen Berg nördlich von San Francisco. Über zwanzig Jahre lang beschäftigte sich die Schriftstellerin mit dem Tamalpais. Durch ihn wurde sie zur Malerin.
Was Etel Adnan durch das Malen über den Berg und durch den Berg über Malerei erfuhr, notierte sie über Jahre hinweg. Ihre Leidenschaft gilt dabei den Formen der Wahrnehmung. Sie erfasst die spirituelle Welt der Träume und Mythen, dringt in den Raum der Technik vor und beschreibt die Phänomene der Natur. Die pyramidale Form des Bergs, seine Sphären und Linien, seine ständig wechselnden Farben und seine lange indianische Geschichte prägten sich ihrem Leben ein.
In diesem Künstlerbuch verschmilzt die Poesie des Nachsinnens mit den Zeichen der Malerei. In der Tradition der Auseinandersetzung eines Künstlers mit einem Berg steht sie neben Cézanne und Hokusai.

Etel Adnan wurde 1925 in Beirut geboren. Ihre Mutter war eine griechische Christin aus Smyrna, heute Izmir. Ihr Vater war ein Muslim aus Damaskus, ottomanischer Offizier und Stadtkommandant von Smyrna. Sie besuchte die französische Schule in Beirut und studierte Philosophie in Paris und in den USA. Von 1958 bis 1972 unterrichtete sie Geisteswissenschaften und Philosophie in den USA. 1972 kehrte sie nach Beirut zurück und arbeitete als Feuilletonredakteurin der Zeitung Al-Safa. Sie lebt heute in Sausalito (Kalifornien) und Paris.