Donnerstag, 16. Mai 2019, 20 Uhr
Im Rahmen von Frankfurt liest ein Buch
Seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist Frankfurt Mittelpunkt wichtiger Architekturentscheidungen, nicht nur für die Wohnungsbaupolitik. Die neue Frankfurter Altstadt ist nur ein Kapitel unter vielen. Martin Mosebachs Roman Westend lässt uns eintauchen in die unmittelbare Nachkriegszeit, als noch in Trümmern lag, was heute wieder aufgebaut wird.
Mit den Wohnformen stehen immer auch Identitätsentwürfe und Gesellschaftsformen zur Debatte, die Mosebach in seinem Roman genauestens beschreibt und die wir mit dem Architekturkritiker Niklas Maak diskutieren möchten.
Seit einigen Jahren fordert Niklas Maak, neue Häuser zu planen, die nicht mehr nur auf die Kleinfamilie zugeschnitten sind, sondern den neuen ökonomischen wie ökologischen Anforderungen und Lebensformen gerecht werden.
Während Mosebachs Roman historische Ereignisse wie etwa die Hausbesetzung im Westend ausklammert, rückt er dennoch in den Fokus, was heute wieder heftig debattiert wird: Wie wollen wir wohnen und zusammenleben?
Niklas Maak ist Redakteur der FAZ und leitet zusammen mit Julia Voss das Kunstressort. Sein Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Architektur beendete er mit einer Dissertation zu Le Corbusier und Paul Valéry. Neben seiner Lehrtätigkeit in Harvard, Berlin und Frankfurt publiziert er regelmäßig zur Architektur und ist für seine Essays mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet worden.