Buchvorstellung und Gespräch

Moritz Baßler „Deutsche Erzählprosa 1850 – 1950“

Moderation: Heinz Drügh

Dienstag, 16. Juni 2015, 20:00 Uhr

bassler
Moritz Baßler Deutsche Erzählprosa 1850-1950. Eine Geschichte literarischer Verfahren. Erich Schmidt Verlag, 49,80 €

 

Moritz Baßlers Buch ist eine Literaturgeschichte der anderen Art. Was hält die deutsche Literatur von 1850 bis 1950 am Laufen? Wie ist sie gemacht, wie funktioniert sie? Der Weg führt vom Poetischen Realismus des 19. Jahrhunderts über die frühe und die emphatisch-wilde Moderne bis hin zu den neuen Realismen der 1920er Jahre, die die deutsche Literatur noch weit über 1945 hinaus prägten. In kurzen Textproben und anschaulichen Skizzen präsentiert Moritz Baßler einen neuen, komplexen Zugriff auf die Geschichte deutschsprachiger Erzählprosa. Warum müssen realistische Helden immer entsagen? Was eint die vielen Ismen um 1900? Warum versteht man expressionistische Texte nicht? Und wie kommt es, dass die Literatur so unterschiedlicher Richtungen wie Neue Sachlichkeit, Magischer Realismus, NS- und Exilliteratur ab 1920 wieder flächendeckend realistisch schreibt? Was für Kunst oder Musik selbstverständlich ist, wird hier erstmals für die deutschsprachige Literatur vorgelegt: eine Geschichte ihrer Verfahren.

 

Prof. Dr. Moritz Baßler, geb. 1962, Professor für Neuere Deutsche Literatur in Münster. Studium der Germanistik und Philosophie in Kiel, Tübingen und Berkeley. 1993 Promotion: Die Entdeckung der Textur, 2003 Habilitation: Die kulturpoetische Funktion und das Archiv. Neben zahlreichen Publikationen im Gebiet der Literatur ist er Mitbegründer der Zeitschrift POP-Kultur und Kritik.

Prof. Dr. Heinz Drügh, geb. 1965, Professor für Neuere Deutsche Literatur und Ästhetik an der Goethe-Universität Frankfurt/M.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem „Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik“ der Goethe Universität Frankfurt