Ann Cotten – Kommunismus als Werkphase

VORTRAG UND DISKUSSION

MODERATION: MALTE KLEINJUNG

Datum:
Freitag, 27. Januar 2012 – 20:00
Eintritt:
frei
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In letzter Zeit ist die ernsthafte Beschäftigung mit dem Kommunismus bzw. den Marxschen Analysen der Ökonomie wieder aktuell geworden, wie etwa ein Auftritt Slavoj Žižeks im Frankfurter Literaturhaus erst kürzlich anschaulich machte. Das legt einen Blick zurück nahe, zum Beispiel auf die sogenannten „Poet Critics“, eine Gruppe junger englischer Dichter um W.H. Auden, zu der u.a. Stephen SpenderLouis Mac NeiceCecil Day Lewis und Charles Madge gehörten. Sie begeisterten sich in den 30er Jahren für den Kommunismus und stellten ihr Schreiben in seinen Dienst.
Die Lyrikerin Ann Cotten hat sich damit beschäftigt und stellt eine Auswahl von Texten aus diesem Kreis vor, die sie übersetzt und kommentiert. Für die Gruppe um Auden war Dandytum und Volksdichtertum kein Widerspruch. Dass das nicht ohne Konflikte geschah, lässt sich leicht ausmalen. Anhand der von ihr gesammelten Texte wird Ann Cotten solche Konfliktlinien zu konturieren versuchen, aber auch die Schönheit und das ästhetische Niveau dieser Texte in Erinnerung rufen.
Was waren die Gründe für den Entschluss, sich als Dichter der kommunistischen Sache zu verschreiben? Welche Erfahrungen führten zu Desillusionierung und Abkehr? Und wo finden sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu den jungen deutschsprachigen LyrikerInnen der Gegenwart?
Darüber will Ann Cotten im Anschluss an den Vortrag mit dem Publikum diskutieren.

Ann Cotten, die sich zu den mit dem Kommunismus sympathisierenden Ästheten rechnet, wurde 1982 in Iowa geboren und wuchs in Wien auf. Seit 2006 lebt sie als Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin. Zuletzt sind von ihr erschienen: Florida-Räume, Suhrkamp (2010) und Helm aus Phlox, Merve (2011).

Mit freundlicher Unterstützung des „Instituts für deutsche Literatur und ihre Didaktik“ der Goethe-Universität Frankfurt