Seit ihrer ersten Reise 1980 nach Shanghai beschäftigte sich Ursula Krechel immer wieder mit den 18.000 deutschen und österreichischen Juden, die nach den Pogromen im November 1938 in dem entfernten Exilort Shanghai Zuflucht suchten und fanden. Sie hat Flucht- und Überlebensberichte gelesen, in zahlreichen Archiven recherchiert und legt nun einen großen Roman vor, der in vielen Stimmen davon erzählt, wie bedrängte Menschen unter stets bedrohlicher werdenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen das Überleben zu lernen versuchen. Ursula Krechels soeben bei Jung und Jung erschienener Roman »Shanghai fern von wo« wurde mit dem Rheingau Literaturpreis 2008 ausgezeichnet.
Ursula Krechel, geboren 1947, Studium der Germanistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte. Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten. Erste Lyrikveröffentlichung 1977, danach erschienen Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays.