Orgelmann. Felix Nussbaum – Ein Malerleben

Schaevers
Galiani Berlin, 38 €

Der Autor Mark Schaevers im Gespräch mit Anne Sibylle Schwetter

Dienstag, 15. November 2016, 20 Uhr

In den 1930er Jahren ist der Maler Felix Nussbaum eine Berühmtheit der Berliner Kunstszene, mit 23 hat er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Casper am Halleschen Ufer und Max Liebermann soll über ihn gesagt haben: „Der wird mal beinah so jut wie ick“. Mit Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft muss er fliehen und lebt mit seiner Frau, der Malerin Felka Platek, im Exil – in Italien, in Frankreich und ab 1937 in Brüssel. Auch in der Illegalität malt Nussbaum weiter, es entstehen beeindruckende Bilder. Am 20. Juni 1944 werden die Eheleute von der Gestapo aufgespürt und nach Auschwitz deportiert.

Mark Schaevers Orgelmann erzählt die Lebensgeschichte des Malerpaars, sucht die Spuren des nach dem Krieg vergessenen Künstlers Nussbaum und dokumentiert die Geschichte der schwierigen Etablierung eines toten Malers in den internationalen Kunstbetrieb. Seit 1998 gibt es ein eigenes, von Daniel Liebeskind entworfenes Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück, auch das Jüdische Museum Frankfurt ist im Besitz einiger berühmter Nussbaum-Gemälde – die Bedeutung seines Werkes ist heute wieder anerkannt, von Felka Platek sind nur wenige Bilder überliefert.

Mark Schaevers ist Journalist und Autor. Er lebt in Brüssel und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, u.a. in Zusammenarbeit mit Hugo Claus. 2015 veröffentlichte er ein Buch über den Sommer 1936 in Ostende: Oostende, de zomer van 1936: Irmgard Keun, Egon Erwin Kisch, Joseph Roth, Stefan Zweig aan de Belgische kust.

Anne Sibylle Schwetter, Kunsthistorikerin, ist seit über 10 Jahren wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin am Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück.

Diese Veranstaltung wird gefördert von: Flandern & die Niederlande – Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2016.